Von Mißbrauchsopfern
nicht nur in der Kirche!


"Eine Dokumentation"
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Buchpräsentation: Einladung
Lesung am 04.04.2011 in der Café-Konditorei "Zum Roten Apfel"

Der Autor:
Hubert Arnim-Ellissen
ist als Jahrgang 1957 in die Ära des Zweiten Vatikanischen Konzils hineingeboren worden: Vom Aufbruch der Kirche war noch nichts spürbar, schon gar nicht im Internat, das ihn als Zehnjährigen aus dem familiären System des Vertrauens und der Geborgenheit riß. Vom Vater, der sich als „gelernten Österreicher“ sah, weil er nach der Nazizeit und Kriegsgefangenschaft nicht mehr in seine Geburtsheimat zurückkehren wollte und Staatsbürger wurde, um eine Österreicherin heiraten zu dürfen, wurde der Autor von klein auf in einem widerständigen Geist erzogen: „Ein Erwachsener, der dich schlägt, ist im Unrecht!“ Im katholischen Internat hatte er dann Gelegenheit, den Schlägen Widerstand zu leisten. Nach Matura und Internat gab es nur die Alternative, sich von Religion und Glaube endgültig abzuwenden oder Studium des Systems: Das Theologiestudium hilft zu verstehen, wie das System der Kirche funktioniert und woher die Disfunktionen kommen. Auf jeder seiner Lebensetappen wurde er konfrontiert mit dem Schicksal von Menschen, die in kirchlichen und staatlichen Institutionen physisch und psychisch gequält werden: als Religionslehrer an Gymnasien und Berufsbildenden Höheren Schulen in Wien, als Journalist im ORF vor allem in den Jahren der „Causa Groer“. Die Ausbildung zum Journalisten absolvierte der Autor in Frankreich und Deutschland, begann als Freier Mitarbeiter 1988 im ORF, zunächst in der Radio-Abteilung Religion und mit Diskussionsleitungen im Fernsehen. Seit 1995 ist der Autor Redakteur und Präsentator der Ö1-Journale.


Reihe: "Eine Dokumentation"
Hubert Arnim-Ellissen
Zöglinge zum Fressen
Autoritätsmißbrauch durch sexuelle und physische Gewalt
208 Seiten, Format 15 x 21 cm
Neuleinen mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-85167-245-9
€ 21,90
Der Inhalt:
Auslöser war ein Anruf: „Hubert, wir müssen reden!“ Auf die Idee, daß der Freund des Autors als Schüler einer katholischen Ordensschule sexuelle und physische Gewalt erlitten hatte, wäre er nie gekommen: die plötzlich entflammte Diskussion hatte die Mauer des Schweigens niedergerissen. „Männerfreundschaften“ sind ja oft geprägt von Verschwiegenheit. Anders ist es nicht zu erklären, daß der Autor mit dem evangelischen Pfarrer Jürgen Öllinger zwanzig Jahre befreundet sein konnte ohne zu wissen, daß sie parallel verlaufende Kindheits- und Jugendjahre erlebt hatten: in kirchlichen Schulen. Der eine als Internatszögling, der andere als „Externist“, also mit dem Privileg, abends nach Hause ins Elternhaus gehen zu dürfen. Dennoch hat der Externist die physische und sexuelle Gewalt mönchischer Erziehungsautoritäten am eigenen Leib zu spüren bekommen. Der Zögling blieb sexuell verschont – zu wenig hübsch oder zu wenig angepaßt? – während Mitschüler im Schlafsaal vom Erzieher „ausgegriffen“ wurden, wie die sexuellen Übergriffe damals von den Schülern genannt wurden. „Ich habe dich zum Fressen gern“ – eine Bedrohung der Kinderseele.
Geschlossene Erziehungssysteme sind gefährlich, weil sie Erzieher in die Nähe unkontrollierter Allmacht bringen. Irgendwann kommt dann bei jedem, der damals gelitten hat, die Stunde des Ausbruchs: Der Autor sucht im Gespräch mit dem Theologen nach Strategien gegen die Kinderfresser. Wo immer Systeme menschlichen Zusammenlebens geschlossen und nach außen abgeschottet sind, wächst die Gefahr von Übergriffen: in Zweierbeziehungen, Familien, Internaten, Gefängnissen.
Es hilft aber niemandem einfach nur zu erzählen, was alles passieren kann in diesen geschlossenen Systemen. Ziel des Buches ist zu analysieren, welche Strukturen die Gewalt fördern und welche Gegenstrategien entwickelt werden müssen.
Buchpräsentation: Einladung
Lesung am 04.04.2011 in der Café-Konditorei "Zum Roten Apfel"
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