Die Autoren:
Die Autorin:
Véronique Duborgel war dreizehn Jahre lang "Supernumerarierin" des Opus
Dei. Sie lebt in Nancy.
Mit 20 Jahren fast ohne ihr Wissen angeworben, blieb Véronique Duborgel, unter
dem Druck ihres Ehemannes und ihrer Umgebung, trotz ihres wachsenden Unbehagens
Mitglied, während sich die Organisation in ihren Alltags und ihr Privatleben
zunehmend einmischte. Ein ausgeklügeltes Unterdrückungssystem, die sogenannten
"brüderlichen Zurechtweisungen", steuert die äußere Erscheinungsform und den
Umgang der Mitglieder, während der Index, von der katholischen Kirche längst
aufgegeben, weiterhin dazu benutzt wird, den Besuch angeblich "subversiver"
Filme zu unterbinden. Unter dem Druck der "Normen", einer Zusammenstellung von
etwa 20 religiösen Übungen, die jeden Tag zu erfüllen sind, und dem Anspruch,
neue Mitglieder zu finden – das ist der einzige Grund, Freunde auch außerhalb
des Werkes zu suchen – und der Bildung, die Züge von Indoktrination annimmt,
bleibt für ein Leben in dieser abgeschlossenen Welt kein Rest von Freiheit: Die
völlige Unterwerfung ist gefordert. Obwohl Véronique Duborgel zwei Priestern
des Opus Dei anvertraut hatte, daß sie von ihrem Mann regelmäßig beschimpft und
geschlagen wurde, war die Antwort immer dieselbe: "Das ist dein Kreuz; trage
es." Dann, eines Tages, verglich ein "Oberer" anläßlich einer Tagung die Frau
mit dem Hund. Das war der auslösende Moment für die Supernumerarierin, den Mut
zu finden, mit ihrer Vergangenheit zu brechen. Aber um welchen Preis!
Der Übersetzer:
Prof. Mag. Dr. Dietmar Scharmitzer, 1963 in Wien geboren, hat das Buch
ins Deutsche übertragen. Lehramtsstudium der Deutschen und der Klassischen
Philologie (Latein). Nach der Anwerbung durch zwei Religionslehrer 1982
Beitritt als assoziiertes Mitglied zum Opus Dei. Das von der Prälatur des Opus
Dei 1991 ausgesprochene Verbot, eine volle Lehrverpflichtung im Wiener
Schottengymnasium zu übernehmen, veranlaßte ihn, das „Werk“ zu verlassen. Erst
seit 1995 konnte er am Gymnasium St. Ursula in Wien-Mauer unterrichten.
Wissenschaftliche Beiträge zur Literatur des Vormärz in Österreich. Engagement
bei zahlreichen Theater- und Filmprojekten innerhalb und außerhalb der Schule;
von 2000 bis 2006 Ensemblemitglied der „Raimundspiele Gutenstein“.
http://opusfrei.org/ |
"Eine Dokumentation"
Véronique Duborgel
In der Hölle des Opus Dei
aus dem Französischen übersetzt von
Dietmar Scharmitzer
144 Seiten, Format 12 x 19,5 cm
broschiert
ISBN 978-3-85167-234-3
€ 19,80
Ein ehemaliges Opus-Dei-Mitglied beschreibt den
Horror, den es in dieser Sekte erlebt hat. Dieses Buch ist ein erschütterndes
Zeugnis über das Innenleben dieser berüchtigten Organisation, die einer
Sekte gleicht.
http://opusfrei.org/ |
Kurz-Info:
Seit seiner Gründung im Jahr 1928 wirft das Opus Dei Fragen auf – hinsichtlich
seiner Legitimität, seiner Rechtgläubigkeit, seiner Integrität und
Glaubwürdigkeit, zuletzt im Buch „Das Irrenhaus Gottes“ von Alfred Kirchmayr
und Dietmar Scharmitzer (EDITION VA bENE, 2. Auflage 2008): Völlige
Unterwerfung, blinder Gehorsam und absolute Verfügbarkeit werden erwartet und
gewährt.
Wer angenommen hat, daß die Verheirateten innerhalb des Opus Dei den
„leichteren Weg“ eingeschlagen haben, daß sie zwar auch dazugehören, mitbeten
und ihren Beitrag leisten, aber im übrigen durch die Stütze einer christlichen
Partnerschaft, die Wärme des Familienlebens und die Solidarität ihrer
geistlichen Gemeinschaft Trost und Hilfe erfahren, muß sich durch dieses Buch
eines besseren belehren lassen. Nicht nur die besonderen Umstände sind es, die
die nunmehr alleinerziehende neunfache Mutter Véronique Duborgel ihr Leben als
Hölle empfinden haben lassen, es ist die Nonchalance eine Kaste von
Zölibatären, die für den Triumph ihrer Ideologie und im Interesse ihrer
klerikalen Machtstellung selbst die ausnutzen und unterdrücken, die eigentlich
als erste den Schutz und die Hilfestellung ihrer „christlichen“ Brüder und
Schwestern benötigen: Mütter mit kleinen Kindern. „Ich habe mich immer gefragt,
ob es die Familien des Opus Dei nicht nur einzig deshalb gibt, damit sie
zukünftige Mitglieder des Werkes auf die Welt bringen, und ob die Förderung der
Familie nicht nur ein ungeheurer Schwindel ist.“ Diese Frage stellt die Zeugin
an einer Stelle ihrer Bekenntnisse – und sie sind es wert, zur Kenntnis
genommen, beachtet und diskutiert zu werden, gerade auch von denen, die das
Ideal einer christlichen Familie hochhalten.
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