Warum wirkt Macht
                    bei Männern erotisch...
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Was meinen wir überhaupt, wenn wir von Macht reden? Wenn zwei Personen darüber diskutieren, sprechen sie dann schon automatisch vom selben Sachverhalt? Welche gemeinsame Definition kann so unterschiedliche Themen wie die Waffen einer Frau, die Macht der Medien, die Staatsgewalt oder die Privilegien der Prominenz miteinander verbinden?                  

Macht und Können                                         

Beginnen wir ganz von vorne mit der Frage: „Woher kommt der Begriff ‚Macht‘ in der deutschen Sprache?“ Er hat – so die sprachwissenschaftliche Erklärung – seine Wurzel in dem Zeitwort „mögen“. Dieses ist in der Bedeutung von „können“ und „vermögen“ zu verstehen. Macht haben bedeutet also, über die Möglichkeit zum Handeln zu verfügen. Entgegen vieler Behauptungen kommt „Macht“ also nicht von „machen“, sondern von „können“. Offensichtlich gehört zum Themenkreis der Macht mehr, als bloß „etwas zu machen“.

Heute wird „Macht“ in der Alltagssprache mit einer Reihe von anderen Wörtern sinnverwandt gebraucht. Begriffe wie Kraft, Stärke, Einfluß, Herrschaft oder Gewalt werden oft nicht streng voneinander unterschieden, sondern beinahe beliebig variiert. Redewendungen machen das deutlich: Wenn zum Beispiel eine Person Macht ausübt, dann herrscht sie. Wenn man jemanden in seiner Macht hat, dann hat man ihn in seiner Gewalt. Wer seine Macht gebraucht, kann seinen Willen durchsetzen und sich Einfluß verschaffen. Wird jemand seiner Macht beraubt, dann wird er aus einer einflußreichen Position verdrängt. Kommt eine Partei an die Regierung, dann kommt sie an die Macht. Bei einem Putsch reißt jemand die Macht an sich.                 

Spärliche Spuren

Die wissenschaftliche Literatur liefert zum Machtthema nicht viel Material, das auch im Alltag hilfreich wäre. Nur wenige Autoren beschäftigen sich überhaupt mit Definitionen des Machtbegriffes, und diese beziehen sich eher auf Teilbereiche. Sie betonen ganz bestimmte Aspekte des Phänomens Macht und lassen die anderen außer acht.

Der deutsche Soziologe Max Weber streicht in seiner Beschreibung die Bedeutung von Macht als Herrschaft hervor: „Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.“

Hannah Arendt, eine deutsch-amerikanische Politologin, sieht Macht vorrangig als Verantwortung. Nach ihrer Definition entspricht Macht „[…] der menschlichen Fähigkeit, nicht nur zu handeln oder etwas zu tun, sondern sich mit anderen zusammenzuschließen und im Einvernehmen mit ihnen zu handeln.“ Wird eine Person mit Macht ausgestattet, geht sie damit eine Verpflichtung gegenüber denjenigen ein, in deren Namen sie handelt.

Niccolò Machiavelli, der große Staatsmann und Geschichtsschreiber aus dem 16. Jahrhundert, sieht in der Macht vor allem eine politische Kategorie, die nicht nur ein Mittel, sondern auch Ziel des Handelns ist. Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche hat bereits vor 100 Jahren mit seinen Schriften „Der Wille zur Macht“ diese zur Grundausstattung des Menschen gezählt und sie damit in die Nähe der Psychologie gerückt. Den Schriftsteller Elias Canetti beschäftigten die Phänomene von „Masse und Macht“. Ganz profan sieht hingegen der Romancier Oscar Wilde die Sache: „Macht ist die einzige Lust, derer man nicht müde wird.“

Allen Denkern gemeinsam ist, daß sie sich detailliert mit einzelnen Aspekten der Macht auseinandersetzen und mit ihrer jeweiligen Betrachtungsweise in wissenschaftliche Tiefen und Höhen vordringen. Nirgends jedoch findet sich eine allgemein verständliche Übersicht, die alle Aspekte des Machtbegriffes einbezieht und strukturiert. Da jedoch das Machtthema gerade in unserer Zeit nicht nur für die Wissenschaft, sondern für jeden einzelnen Menschen von großer Bedeutung ist, brauchen wir für die Auseinandersetzung damit eine klare Systematik und ein nachvollziehbares Modell.              

Die helle und die dunkle Seite der Macht

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