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"Verwirrend in ihrer Buntheit und fast betäubend sind die Eindrücke, die auf den Ankömmling in Colombo losstürmen", schreibt John Hagenbeck, der um 22 Jahre jüngere Bruder von Carl Hagenbeck, dem Begründer des berühmten Hamburger Z efdoos (Stellingen), in seinem Buch "25 Jahre Ceylon" (1922). Er kam 1885 mit dem Schiff zum ersten Male nach Colombo, um in Ceylon Elefanten zu kaufen. Damit charakterisiert der gebürtige Hamburger, der dann 25 Jahre als Tierfänger und Pflanzer auf der Insel verbrachte, die Haupt- und Hafenstadt am Ende des vorigen Jahrhunderts. Nach einer Legende soll sich der Name Colombo von "kola" ("Blatt") und "amba" ("Mango") ableiten, aber die meisten Sprachwissenschafter sind der Ansicht, daß er vom singhalesischen Wort "Kalamba", das "Hafen" bedeutet, stammt. Als kosmopolitische Hafenstadt erinnert sie an die seefahrenden Kaufleute, die seit Jahrhunderten von der Insel Gewürze, Edelsteine und Elfenbein in ihre Heimat brachten. So nannte sie Wang Ya-tüon, ein chinesischer Kauffahrer des 14. Jahrhunderts, Kao lan-pu; der arabische Reisende Ibn Batuta, der die Insel Serendip besuchte, Calenbou; und der Portugiese Fernando de Queiroz kannte sie unter dem Namen Columbo. Noch heute finden sich an alten Bauwerken, Straßen- und Familiennamen der Stadt die Einflüsse der früheren Kolonialherren, der Portugiesen im 16., der Holländer im 17. und der Engländer im 19. und 20. Jahrhundert. So stammt der Name der Vorstadt Milagiriya von der portugiesischen Kirche "Nossa Senhora dos Milagoes", das heutige Gerichtsviertel Hulftsdorp erinnert an einen holländischen Gouverneur, und der Terrington Square, der Barnes Place, die Macarthy Road, Longden Terrace und Stanmore Crescent leiten ihre Namen von britischen Verwaltungsbeamten ab. Allerdings wurden nach der Erlangung der Unabhängigkeit zahlreiche Bezeichnungen der britischen Kolonialzeit mit neuen singhalesischen Namen versehen, so wurden zum Beispiel die Greenlands Avenue in Isipathana Mawatha, die Prince Street in Sir Baron D. B. Jayatillaka Mawatha und die Queen Street in Janadhipathi Mawatha umbenannt. Heute besitzt die Stadt 15 Bezirke, wobei im Zentrum der Stadtteil Fort liegt, wo sich das Basarviertel Pettah, Slave Island, aber auch die neuen Hochhäuser vieler Banken und Hotels befinden. Colombo ist eine weiträumige, sehr grüne Stadt mit parkartigen Vierteln, neuen Sozialbauten am Stadtrand, aber auch alten, verkommenen Teilen. Durch die Straßen rollt ein chaotischer Verkehr von Autos, Autobussen, Lastwagen, Traktoren, aber auch Motorrädern, Mopeds, von Zebukühen gezogenen Zweiradkarren, und gelegentlich trottet ein Elefant mit seinem Mahut am Straßenrand daher. Der einst "befestigte Stützpunkt" des Hafens war das "Fort", dessen Anfänge auf die, auf den Zimthandel spezialisierten, Portugiesen zurückgehen. Später gruben die Holländer Gräben und bauten Kanäle, um Waren aus dem Landesinneren zum Hafen zu transportieren. Die heutigen Reste der Befestigungen stammen aus der englischen Kolonialzeit, wie das alte Haupttor. Weitere steinerne Zeugen des Forts sind der "Punt den Breil" der Holländer, der "Gal Bokka" der singhalesischen Fischer, den die Briten zu "Galle buck" verballhornten. An älteste Kolonialzeiten erinnern die holländischen Enkuyzen- und Leiyon-Bastionen. Bei der Belagerung des portugiesischen Forts durch die Holländer (1656) gelang es diesen erst durch den Verrat eines portugiesischen Deserteurs namens Gaspar de Figuera, die Festung zu erobern. Allerdings bekam er nicht den erhofften Judaslohn, sondern wurde vom holländischen Kommandanten als Verräter seiner portugiesischen Kameraden am Dach eines Pulverturms lebendig eingemauert! 1796 übergaben die Holländer Colombo kampflos an die Briten. 1872 schleiften die Engländer, zur Erweiterung der Stadt, den Großteil der holländischen Fort-Anlagen und errichteten als britisches Wahrzeichen den Uhrturm, eine stark verkleinerte Kopie des Londoner Clock-Tower. |
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