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So manche liberale, mir persönlich sehr sympathische Menschen, verstehen die Welt und die „Ausländer“-Einstellung der Mehrheitsbevölkerung nicht mehr. Sie berufen sich gerne auf einschlägige Beispiele: Die armen Nachkriegs-Österreicher haben die noch ärmeren Sudetendeutschen (1945) und Ungarn (1956) mit ausgebreiteten Armen und die Tschechoslowaken (1968) mit entgegengestreckten Händen empfangen. Auch die Polen wurden noch – allerdings 1980 – mit einem nach innen gekrümmten „Komm-her!“-Finger empfangen. Hohle Boote sind nämlich immer leer, tolle Boote immer voll! Integration ist keine Einbahnstraße, sondern das Ende eines langwierigen Weges, an dessen Anfang die Anpassungsbereitschaft der Ausländer stehen muß. Erst auf diese Bereitschaft kann eine Integrationsmöglichkeit seitens der Mehrheitsbevölkerung erfolgen. „Anpassung bedeutet keine „Assimilation“; also nicht die Aufgabe der eigenen mitgebrachten Kultur, sondern einerseits die Befolgung der Doppel-Loyalität (seitens der Ausländer) und andererseits die Bereitschaft zur kulturellen Bereicherung (seitens der Mehrheitsbevölkerung). Aus wirtschaftlichen (drohende Arbeitslosigkeit) und aus politischen Gründen (Angst vor rechtsradikalen Parteien) wird in jedem europäischen Land die „Fremdengesetzgebung“ verschärft. So wurde, trotz Protesten, in Frankreich vom Parlament ein relativ hartes Ausländergesetz verabschiedet. Dank der Protestbewegung in Paris wurden allerdings die so genannten strikten „Beherbergungszertifikate“ (Meldepflicht der Quartiergeber über die Abreise ihres ausländischen Gastes) aus dem Gesetz genommen. Allerdings können jetzt die Behörden die illegale Einwanderung stark reduzieren. Eine ähnliche Politik betreiben vor allem die südeuropäischen EU-Mitglieder, die eine nicht unberechtigte Angst vor illegalen Einwanderern aus Afrika haben, wobei die Albaner im armen Süditalien eine Ausnahme bilden. Aber auch die nordeuropäischen Ländern, vor allem Finnland, trachten danach, ihre Grenzen dicht zu machen. Ein Sonderfall ist Deutschland mit seiner immer größer und stärker werdenden türkischen Minderheit. Abgesehen von den verbrecherischen Anschlägen, meist auf ostdeutsche Asylheime, die man nur mit Abscheu kommentieren kann, stehen die Bundesdeutschen vor großen Integrationsproblemen der dort lebenden Türken, deren offen ausgesprochenes Ziel es ist, eine Art „Türkei in Deutschland“ zu errichten. Wie wenig sich die Türken – man verzeihe mir diese Verallgemeinerung – in Deutschland integrieren wollen, beweist ein Ausspruch eines 17jährigen jungen Türken, wiedergegeben in der links-liberalen Wochenzeitung „Die Zeit“: „… Ergün aus Dortmund glaubt, daß … irgendwann ‚eine kleine Türkei in Deutschland‘ entstehen wird. Manche Viertel wie jenes, wo er selbst wohnt, sind es schon heute. ‚Bei uns wohnen 95 Prozent Türken, aber zweimal am Tag läuten am Borsogplatz die Kirchenglocken!‘ empört er sich.“ Ich fürchte, daß sich so manche Deutsche über diesen Ausspruch des 17jährigen jungen Türken noch mehr „empören“ werden. Zurück zur österreichischen Situation, wo wir dank einer rechtzeitig eingeleiteten Ausländer-Kontingentierung der Gastarbeiter und durch die Tatsache, daß rund 65 Prozent der ausländischen Arbeitnehmer Exjugoslawen, die sich bereits in der zweiten Generation vollständig integrierten, und nur etwas über 20 Prozent Türken mit ihrer sehr niedrigen Anpassungsbereitschaft sind, mit brennenden Asylheimen, hoffentlich, nicht rechnen müssen. Noch eine Tatsache erleichtert die österreichische Situation: Seit dem Ende des kommunistischen Systems übt nur der österreichische Arbeitsmarkt, aber nicht das Land als neue Heimat eine Magnetfunktion auf die ehemaligen „Kronländer“ aus. Die große Angst vor einer „multikulturellen“ Gefahr ist irrational (deshalb so gefährlich) und vollends unbegründet. Österreichs Kulturgeschichte beweist am besten, wie wohltuend die zugewanderten Ausländer auf den „Magnet Österreich“ immer schon wirkten. Allerdings: Österreich benötigt weder einen „Arbeitsstrich“ aus Osteuropa, noch aggressiv bettelnde Roma, Sinti, Lovara und andere Zigeunerstämme; von der Ausländerkriminalität ganz zu schweigen. Daher sollten wir die heißdiskutierte Ausländerfrage mit einem weinenden und mit einem lachenden Auge betrachten. Wie es sich in einem Asyl-Land des Lächelns gehört. |
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