Waltarius promulgatus VI VII MMX

 
Gib mir, oh Muse, die Kraft, ein wenig vom Leben zu singen
unseres Helden des Tag’s, den mehrere Musen geküsset.

Treulich hat er gebuhlt von Erato bis hin zu Urania.
Kalliope war ihm sehr hold, doch war ihm auch Klio zur Seite.
Urania hat er gedient und dort seinen »Engel« gefunden.

Bücher schrieb er allein, zu stillen den Durst seiner Seele,
attrahierend alsbald eine Schar von schreibenden Freunden,
die vom erlösenden Witz bis hin zu der Schwerkraft sich streckten.
Auch die Supervision des Paulus durfte nicht fehlen,
denn der Duktus gefiel dem »Atheisten voll Glauben«.

Doch im Hintergrund stand das dauernde Ringen um Einsicht,
revoltierend allzeit gegen Hauptstrom und Schmalsicht im Denken.
Terpsichore des Geist’s tanzte mit ihm durch sein Leben,
brodelnd und sprengend zuerst, um dann wieder Rhythmen zu finden -
Seiend ein geistiges »Wirks«, würde der Physiker sagen.

Lange hat es gebraucht, bis endlich das staatliche Auge
fiel auf den tanzenden Geist, um ihn entsprechend zu ehren.
Offenbar war er zu schnell für das langsame Auge der Polis.

Doch nun ist es gescheh‘n, und wir freuen uns heute mit Walter.

Last uns, wie Xenophon riet, zusammen sein bei dem Gastmahl
und mit ihm stimmen ein zu seinen treffenden Versen:
Ja ich sag’s, es gibt kein schöneres Ding hier auf Erden
als Zufriedenheit unter dem Volk und fröhliche Herzen;
daß sie schmausen die Häuser hindurch,
sitzend in Reihen den Wänden entlang
und es brechen die Tische voll von Wein und von Brot,
 und immer bereit in den Krügen
schenket der Mundschenk den Wein
und teilet ihn aus in die Becher.
So ist‘s gut! So dünket es mir das Schönste auf Erden.

Prosit Walter !!!

Heinrich Wohlmeyer

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