Crash as crash can
…
von Univ. Lektor Prof.
Mag. Dr. Walter Weiss, Philosoph in Wien–Klosterneuburg
Nenn das Böse auf der Welt,
doch beim Namen:
Nenn es „Geld“.
Walter Weiss, 16,
Schüler der 7a in Wien-Floridsdorf, 1959
Wenn die Kugel einmal aus dem Lauf ist, hält sie nichts mehr auf – nur das Ziel: wenn es getroffen wird. Und was war das Ziel? Das eigentliche Ziel des Neokapitalismus war – und ist – Kapitalvermehrung und nicht Produktionsausweitung. Letztere war nur Zwischenetappe als Mittel zum Zweck und Umweg über die Phase der Industrialisierung – und der industrialisierten Landwirtschaft, des klassischen Primärsektors. Durch den Einfallsreichtum der Neocons auf dem Banken- und Derivatsektor ist allerdings in den letzten Jahren die „schnelle Route“ des Navigationssystems zu Macht und Reichtum gewählt und ohne Abweichung verfolgt worden: Geldvermehrung ohne Produktion nämlich. Ziel war reiner Mehrwert – aber nicht durch Veredelung von Rohstoffen, sondern durch Wandel des Geldes vom Zahlungsmittel über schiere Ware zur effektivsten Waffe.
Geld ist nicht mehr
Tauschmittel an sich, sondern Zweck für sich: indem es für
wenige mehr wird. Nicht bloßes Ziel ist dieses Mehr, sondern schierer Weg:
zur Herrschaft der Wenigen über die vielen. Geld ist zur Waffe geworden.
Die Primitivvariante der
Geldvermehrung ist der Zinsenzins: Geld wird (noch) als Zahlungsmittel
gemietet, sein Preis (als Zins) in Raten abgestottert. Was der Mieter
(Kreditnehmer) mit dem Fremdgeld macht, interessiert den Vermieter
(meistens eine Bank) nicht. Vielmehr ist für den Kreditgeber, für den Geld Ware
ist, von Interesse, daß ihm sein Vermietobjekt (das Kapital) möglichst lange nicht
zurückgegeben (= getilgt) wird, denn: Je länger der Mieter (Kreditnehmer) seine
Miete (Zinseszins) zahlt, desto größer der Ertrag für den Vermieter
(Kapitalisten, Bank).
Das ist ein relativ
sicheres und völlig arbeitsloses Einkommen (im Sinne von Produktion) und nur mit – minimalen – Risken verbunden: Der
Kreditgeber verlangt Sicherstellung für sein Hergeborgtes, so daß letztlich nur
demjenigen, der ohnehin schon hat, geborgt wird. Ausfälle waren in
Nicht-Krisenzeiten relativ selten (zwischen einem und zwei Prozent der
Jahreskreditsumme); man hatte ja auf das Sichergestellte (Hypothek,
Lebensversicherung, Ehepartner im besonderen, Bürge im allgemeinen; Aktien;
Sparbücher etc.) im Notfall
zurückgreifen können. Das freilich waren die guten alten Zeiten …
Schneller kommt man zu
Geld durch Spekulation(en), d. h., man nimmt eine Erwartung vorweg – und hält
sie für eintreffend. Das sind
im harmlosen Fall Aktien, also Anteilscheine
an einer realen Unternehmen, von dem man weiß,
daß es Gewinne abwirft – oder hofft, daß es einen solchen einmal abwerfen wird.
Damit beinhaltet diese harmlose Risikosplittung bereits den ersten Kick:
indem man im zweiten Fall auf Gewinne hofft, obwohl die Firma noch gar
keine abwirft. Solches Engagement fördert jedoch – noch – die Realwirtschaft:
Sogenannten „Start ups“, also eben gegründeten Unternehmen, soll zu Gewinn
verholfen werden. Meist beteiligt man sich mit seinem Geld auch an solchen
„Start ups“ … Das kurbelt die Produktion an und schafft Arbeitsplätze. Aber
es dauert mitunter Jahre, bis man Gewinne lukriert. Also machen so etwas nur
honorige Banken oder ethisch motivierte Mäzene – nach strenger Prüfung des Unternehmens …
Wer mehr Geld und mehr
„Kick“ will, dem ist dies zu lauter und langsam. Der spekuliert nicht mehr auf Produktionsausweitung
und dadurch erzielten – realen – Mehrwert, sondern auf Preise, also den Marktwert
von – im simplen Fall – Waren. Also auf den künftigen Preis von
Schweinebäuchen, das Paradebeispiel für Börselehrgänge, jenen von Öl, Gold,
Zucker, Raps, Kaffe, Baumwolle, Getreide und alles, was eben so gehandelt wird
und werden kann: also – im fortgeschrittenen Fall – auch schon mal auf
Währungen, Aktien, Anleihen, Fonds etc. Lassen sich die Preise von echten
Gütern (Commodities) – unter Zugrundelegen von Daten aus der Erfahrung – noch
innerhalb einer gewissen Bandbreite abschätzen bzw. relativ seriös erwarten,
machen da Währungen und Wertpapiere erheblich mehr Schwierigkeiten.
Wer reich genug ist – wie
George Soros – kann die Future-Märkte
gestalten und so sicher sein Kapital auf Kosten der kleinen Spieler vermehren.
Repräsentieren Währungen
(ursprünglich sollten sie dies jedenfalls) noch die Wirtschaftsleistung eines
Landes oder Währungsblocks (z. B. der EU 16), so sind sie doch kein
Schweinbauch mehr, sondern abhängig von nicht mehr seriös abzuschätzenden
Imponderabilien: Politik ist unwägbar. Auch Wertpapiere widerspiegeln (oder
sollten es ursprünglich) Wirtschaftsleistung: entweder eines Unternehmens, einer Unternehmensgruppe
oder eines Verwalters solcher Papiere (Fonds).
Lassen sich steigende
oder fallende Kaffee- oder Teepreise noch mit Erntemengen und Wetterkapriolen
in Verbindung bringen, so sind Wirtschaftsleistungen von Staaten und
Unternehmen keine einfach zu prognostizierenden Datenmengen mehr. Die
Unwägbarkeiten nehmen zu, Politik und Kaufgewohnheiten der Konsumenten sind
nicht mehr so leicht abzuschätzen wie die Preise von Soja oder Erdnüssen. Es
wird für den Kapitalisten spannender – aber auch manipulierbar.
Kaufgewohnheiten lassen sich steuern, und auf Währungen (zumindest kleinerer
Staaten und Ökonomien, wobei Großbritannien, als George Soros noch gegen das
Pfund spekuliert hatte, damals gar so klein nicht war, heute aber – im
Vergleich zur Eurozone – ist) läßt sich Druck ausüben. Auch der österreichische
Schilling (ATS) war bereits im Visier George Soros´ gestanden
…
„Derivat“ heißt
eigentlich „Ableitung“. Im Finanzsektor bezeichnet man damit
Spekulationsgeschäfte, deren Preis (Kurs) von einem ihnen zugrundegelegten
Marktgegenstand (dem Basiswert) abhängig (= abgeleitet) ist. Das können
wieder die schon bemühten Schweinebäuche sein, aber genausogut Rohstoffe,
Devisen, Schuldverschreibungen, Staatsanleihen, Termingelder, Aktien
… Sogar auf das Wetter und seine
Kapriolen könnte (im Extremfall) spekuliert werden: Dann sind
Basiswerte Tagestemperatur, Niederschlag usw. die für das Spekulieren auf
Ernteerwartungen herangezogen werden.
Bei Derivatgeschäften
wird also von solchen x-beliebigen Werten ausgegangen und auf deren Entwicklung
spekuliert. Man nennt so etwas Termin-, Terminkontrakt oder Optionsgeschäfte.
Die Option beinhaltet dabei das Recht, ein Produkt oder ein Wertpapier
(allgemein: einen „Basiswert“, also auch die Niederschlagsmenge in Calcutta z.
B.) erst später zu einem vorher festgesetzten Preis zu verkaufen oder zu
kaufen. Kauft man nicht und läßt die Option verfallen, wird daraus ein
„bedingtes Termingeschäft“. Nicht einmal der Basiswert muß dabei erlegt werden;
man begnügt sich mit der Differenz („Barausgleich“), also mit den Gewinn – oder
Verlust.
Man bedarf zu solcher
Spekulation nicht mehr des Baren. Die solide Basis der Produktion, also der
Realwirtschaft, ist endgültig verlassen. Die Finanzblase ist kreiert:
Geld ist vom Tauschmittel zum reinen Selbstzweck entfremdet und realiter
nicht mehr vorhanden: Es ist zum Buchgeld verkommen, steht nur mehr in
Computern und repräsentiert weder reale Ware, noch gedeckte Werte.
Bei solchen Geschäften
steigt das Risiko zwar nicht ins Unermeßliche (mehr als die Differenz zum
Barwert verlieren kann man auch da nicht), aber der Kick erfolgt rasch(er):
zum vereinbarten Termin nämlich. Ab
jetzt geht ´s aber nicht mehr um die Produktion, sondern nur um vereinbarte
Werte – und um deren Eintreffen oder nicht. Wer als Basiswert die Aktie eines
x-beliebigen Unternehmens gewählt und auf Steigen („Long“) oder Fallen
(„Short“) gewettet (gesetzt) hat, für den ist diese Aktie nur mehr Spielball;
die eigentliche Produktion des Unternehmens hat nur insofern Bedeutung, als – mitunter
– der Wert der Aktie davon abhängig sein kann, aber nicht muß. Die psychologische
Tangente ist weitaus wichtiger als die reale. Die Aktien des Buchhandelsriesen amazon.com waren seit der
Gründung der Firma vor 20 Jahren als Start up fast ausnahmslos im Steigen
gewesen, obwohl die Firma bis ins letzte Jahr hinein vorwiegend Verluste gebaut
hatte. Allein das Image des Unternehmens – und weil jedermann darauf setzte! –
ließ den Wert der Aktie immer höher klettern, so daß die Firma (wir dürfen
nicht vergessen: Aktien sind Anteilsscheine eines Unternehmens) buchmäßig
tatsächlich liquide (wenn auch maßlos überbewertet) war. Die Realverluste
wurden durch den aufgeblasenen Aktienwert buchhalterisch wettgemacht.
Wenn sich derartige
Überbewertungen nicht „von selbst“ einstellen, wird nachgeholfen und das
Unternehmen „gesundgeschrumpft“. Dies erfolgt über Einsparungen auf der
Kostenseite (Entlassung von Arbeitskräften, Auspressen der Zulieferer) und
Einspeisen der (Noch-) Gewinne in die Finanzblasenwirtschaft. Mit Produktion
Gewinne zu machen, ist mühsam und dauert; auf dem Derivatmarkt Gewinne zu
machen, geht rasch: dank Wertemanipulation, auch Insidertrading genannt. Bedeutende Firmen
erwirtschafte(te)n mit Derivathandel
bereits mehr als mit ihrer Realproduktion; Siemens sei hier stellvertretend
genannt.
Mit Insidertrading (in
manchen Staaten, z. B. den USA und in Österreich, verboten), also abgesprochenem Up- oder Downpushen von
Aktien(paketen) oder Commodities, wird das Zocken zum Kriminal: Erst damit wird
gezielt Geld gemacht ohne es drucken zu müssen. Die Ölpreissprünge
zwischen 2008 (im Sommer auf bis zu 140 $) und 2009 (in den ersten beiden
Monaten herunter auf 40 $) sind mit dem „freien Spiel des Marktes“ (und dem
Märchen von Nachfrage und Angebot) nicht mehr zu erklären. Wer dahintersteht,
kann nur vermutet – oder erschlossen – werden, denn: Wer massiv auf steigende
Basiswerte („Long“) spekuliert, hat Interesse, daß diese auch erreicht werden,
und wer auf fallende („Short“) setzt, daß dies auch geschieht. Wie aber anstellen, daß etwas steigt oder fällt? Vor
allem Private-Equity-Gesellschaften (die vom Kapitalgeber eingegangenen
Beteiligungen sind nicht an Börsen handelbar! „Heuschrecken“) ordern solange einen
bestimmten Wert (Öl, Pfund, Getreide, eine Aktie, Fondpapiere) über
Leerverkäufe (der Verkäufer einer Ware,
eines Währungsbetrags oder eines Wertpapiers besitzt diese gar nicht und
hofft auf deren Fallen, daher auch „Short Sale“ genannt) und den Leverage-Effekt
(mit billigem Fremdkapital wird die eigene Rendite finanziert), bis dieser Wert
(weil die Kauforder die Verkäufe übersteigen) so deutlich steigt, daß andere
Börsianer auf den bereits fahrenden Zug aufspringen und nun mit ihrem
(!) Geld und ihren Käufen den Wert weiter in die Höhe treiben. Jetzt können
sich die Insidertrader der bewußt losgetretenen (!) Hausse zurücklehnen:
Sie haben ihr Kapitel (das nie aus barem, sondern billigst besorgtem Buchgeld
oder Besicherungen anderer Wertpapiere bestand!) optimal investiert. Jetzt
treiben die anderen mit ihrem Geld (dann jedoch meist barem: dem der
ahnungslosen Kleinanleger nämlich) den Wert weiter in die Höhe.
Die Finanz- (=
Buchgeld-)blase bläht sich.
Beim ersten Anzeichen des
Abflachens einer Hausse (was zu erkennen im Zeitalter der Computerprogramme –
wenn man über sie verfügt! Und die Richtigen verfügen über sie! – ein Klacks
ist) setzen die Auslöser der Hausse auf stark fallende Kurse – und auf Termin:
Sie gehen „short“. Das (dumme) Volk der nachlaufenden Börsianer sieht die Kurse
fallen, verkauft in Panik, die Werte
sinken tatsächlich (Ölpreis zu Beginn 2009: knapp 40$) – und die auf Baisse
spekuliert Habenden kassieren ein zweites Mal: und zwar genausoviel wie bei der
Hausse! Der damalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering hat derartige Praktiken
im April/Mai 2005 mit einer Heuschreckenplage verglichen; seither hat sich der
Begriff gehalten und in der Finanzwelt durchgesetzt.
Einsatz der Heuschrecken:
faktisch Null, weil nur mit Buchgeld oder mit schon vorher in die Überbewertung
gezockten Werten die Hedge-Fonds (Investment-Fonds mit spekulativer
Anlagestrategie) gespeist worden waren und mit ihnen long und short gegangen worden
ist. Pech für jene (z. B. Staaten, Bundesländer, Gemeinden, öffentliche
Einrichtungen, Halb- oder Ganzstaatsbetriebe, aber auch Banken), die während der Hausse Bargeld (Steuergelder, Spareinlagen, Pensionsfonds,
Rücklagen von Firmen, Verkaufserlöse, Streikgelder der Gewerkschaften etc.) in
diese Hedge-Fonds (z. T. illegal, siehe BAWAG und die Streikgelder des ÖGB!)
eingebracht hatten. Das ist jetzt wirklich fort – und fehlt: Ländern, Gemeinden
und auch staatsnahen Betrieben wie den ÖBB für geplante Investitionen, den
Banken auf ihrer Habenseite der Bilanz, den Firmen für Rücklagen,
Gewerkschaften zum Streiken etc.) D.h.: Fort ist das Geld nicht: Es ist „nur“
bei jenen, die den entsprechenden Spekulationswert erfolgreich hochgetrieben
und dann wieder – noch erfolgreicher – fallen haben lassen.
Jetzt ist der
Realwirtschaft ein zweites Mal Schaden zugefügt worden (das erste Mal durch
Abziehen von Geldern aus der Real- in die Finanzblasenwirtschaft): Die
Produktion der Unternehmen kann nach dem Verlust ihrer zwischengeparkten
Gewinne (oder ihres eingesackten Geldes gutgläubiger Anleger zur Aufstockung
ihres Kapitels) nicht mehr mit Eigen-, sondern muß, wenn überhaupt, mit
Fremdmittel weitergeführt werden. Auf diese Weise haben z. B. in Österreich die
ÖBB 600 Millionen in den Sand gesetzt. Das Land NÖ, die Stadt Wien und andere
Teile der „öffentlichen Hand“ halten sich über die Höhe ihrer auf diese Weise
(illegal? Seit wann darf mit Steuergeldern gezockt werden?) eingefahrenen
Verluste noch bedeckt. Die Folgen: die Bilanzen der öffentlichen Hand
geraten in Schieflage, Fremdfinanzierung wird – wegen verminderter Bonität: das
begehrte Triple A „wackelt“ – schwieriger, was alle Investitionsvorhaben
verteuert oder schlicht verunmöglicht. Der ÖGB mußte sogar seinen Besitz verkaufen …
Das Verlockende an
Spekulationen im Derivatsektor ist, daß dazu von den eigentlichen Finanzhaien
im Prinzip gar kein Bargeld nötig ist, denn – siehe oben – schlagend werden ja
nur die Differenzen zwischen Basiswert und erspekuliertem Wert. Bei allen Wertebewegungen hinauf oder hinunter wird der
angepeilte (= „erspekulierte“) Wert ja immer (!) von den Initiatoren
selbst bestimmt – und auch erreicht. Das Risiko ist – für die Hintermänner –
gleich Null, und die garantierten (!) Gewinne akkumulieren sich: als Buchgeld.
Da aber durch das Mitspielen der Unbedarften (z. B. der BAWAG) auch reales
Geld vernichtet wird, fehlt dieses dann
tatsächlich dem Bargeldkreislauf – und muß entweder nachgedruckt (was die EZB noch
verhindert, die FED, die Zentralbank der USA – sie besteht aus dem Board of Governors, zwölf
regionalen Federal Reserve Banks und einer Vielzahl von Mitgliedsbanken
und anderen Institutionen; Genaueres in: E. Griffin: The Creature Of Jekyll
Island; dt.: Die Kreatur von Jekyll Island, 2006,
ISBN 3-938516-28-3 – aber exzessive
betreibt) oder durch Haftungsübernahmen (des Staates) als Schulden der
öffentlichen Hand ausgewiesen werden.
Im Falle des Gelddruckens
(den Weg, den die USA genommen haben!) ist die – stets erwünschte! – Inflation initiiert: Denn jede Vermehrung
des Geldumlaufs ist gleichbedeutend mit Erhöhung auch der Schulden und damit
der Einnahmen über den Zinseszinses. Und frisches Geld (in US-Dollar) zum
Erweitern der Finanzblase wird tatsächlich von der FED, die fälschlich als
„Nationalbank“ bezeichnet wird, was sie aber nicht ist, nachgeliefert. Damit
wird neuerliches Hinauftreiben beliebiger Werte ermöglicht und der Appetit der
Ahnungslosen (Helmut Elsner und Co.) auf abermaliges Mitmachen angeregt. Die
eiserne Börseregel lautet nämlich wie am Roulettetisch: Verluste müssen sofort
wettgemacht – zumindest muß es versucht werden. Die Finanzblase bläht sich von
selbst. Die Gewinne ihrer Hintermänner steigen jetzt wirklich ins Unermeßliche,
denn es gibt keine Grenze nach oben: außer die von den Finanzhaien selbst
gesetzten. Und: Niemand kann etwas dagegen tun! Es ist Monopoly pur.
Wer aber sind diese
Betreiber?
Kein Staat – der am allerwenigsten – hat soviel
Geld, bzw. verfügt über so umfangreiche Anlagen, um sich derartige
Finanzmanipulationen leisten zu können: Alle Industriestaaten (!) haben heute
Budgetdefizite und horrende Schulden; die höchsten haben die USA, nämlich (März
2009) über 300 Billionen US-Dollar … Außerdem
wäre das auch nicht Aufgabe eines Staates
…
Die Banken? Banken sind –
von ihrer Anlage her – Pfandleihanstalten: Sie verborgen Geld und nehmen dafür
Sicherheiten „in Pfand“ – bevorzugt Immobilien, aber auch (in Österreich)
Bausparverträge, Wertpapiere, Versicherungspolizzen, Sparbücher, Aktien,
Anleihen, Werte also, die dem verborgten Geld an Wert entsprechen und das
Risiko des kreditgebenden Bank in
Grenzen halten. So war es jedenfalls, als die Finanzhaie noch keine Derivate
und Hedge-Fonds erfunden hatten und die Banken ordentlich gebarten. Mit der
Hausse der letzten Jahrzehnte (Dow Jones auf über 11 000 US-Dollar!) wurde die
Bankgebarung allerdings lockerer gehandhabt: Hatte man (in Österreich) bis vor
der Krise eisern (?) daran festgehalten, ein Realität nur zu 60% ihres
Zeitwertes zu belehnen, war man in den USA längst dazu übergegangen – im
„Vertrauen“ darauf, daß jede Realität im
Wert nur steigen könne –, Grundstücke und Häuser auf bis zu 120% ihres
Zeitwertes zu belehnen. Und: Die Eigenkapitalquote der Banken wurde – man
wollte das Kreditgeschäft ja beleben, was immer man darunter auch verstanden
hatte – sukzessive auf 4% gesenkt. Die Mindestreserve bei der EZB beträgt z.
Z. gar nur 2% der Sichteinlagen der Geschäftsbanken.
Die – ehemals – hohen
Einlagezinsen, die europäische Banken ihren Sparern zahlten, mußten verdient werden. Und da der österreichische
(Kredit-)Markt schon fast gesättigt war, wich man auf den osteuropäischen aus,
der ja enormen Nachholbedarf hatte: Bis zum Doppelten des österreichischen BSP
(600 Milliarden Euro) wurden auf diese Weise in die osteuropäischen Staaten –
mit fragwürdigen Besicherungen – als Kredite transferiert, rund 278 Milliarden
davon (85% des österreichischen BSP!) sind (im März 2009) davon noch
ausständig und werden wohl so rasch nicht bedient werden. Kein anderes EU-Land
hat sich in den „Reformstaaten“ so etabliert, sehr zum Zorn der Deutschen, den
wir jetzt zu spüren bekommen: als Weigerung, sich am von Österreich geforderten
„Osteuropapaket“ zu beteiligen. Als Folge der Finanzkrise schmelzen den Banken
die als „Besicherung“ hinterlegten Wertpapiere und Haftungen (die ihrerseits
wieder mit faulen Krediten „besichert“ waren) dahin. Wieviel davon wirklich
versenkt wurde, wird geheimgehalten. Das Engagement von ERSTE, BA und
Raiffeisen soll bereits bis zu 80% seines Wertes verloren haben. Zusätzlich
wurden von ihnen in Island 2,7 Milliarden Euro verzockt, davon rund 1 Milliarde
von Raiffeisen alleine … Der Staatsbankrott Islands (aufgefangen vom
Weltwährungsfonds) war gegen die Verschuldung Österreichs aber nur ein Klacks
und bloß eine Fußnote in der Weltberichterstattung.
Als Folge dieser
desaströsen Entwicklung in Österreich
sind die Kurse der betroffenen engagierten Banken und Versicherungsgesellschaften
ins Bodenlose gefallen. Für das österreichische Banken-Osteuropa-Engagements
hat die österreichische Bundesregierung einen „Bankenschutzschirm“ von rund 200
Mrd. Euro geschnürt: Damit haftet die österreichische Bundsregierung für die
erwarteten Ausfälle: Wird die Bundeshaftung schlagend, wäre Österreich pleite.
Dies wird zwar vom ÖNB-Präsidenten Ewald Nowotny empört zurückgewiesen (z. B.
in der ZIB 2 vom 12. März 2009), aber hinter gar nicht mehr so vorgehaltener
Hand vor allem von den USA und Deutschland kolportiert: um es Österreich
„heimzuzahlen“, weil es sich in Osteuropa so – bis 2008 zumindest – erfolgreich
engagiert hatte und den deutschen und US-amerikanischen Banken die „Beute“ vor
der Nase weggeschnappt hatte? So jedenfalls konnte man das Statement Andreas
Treichls, des Chefs der ERSTE-Bank im Mittagsjournal
des ORF vom 11. März 2009 interpretieren.
Besichert wurde diese
Geldmenge von den heimischen Banken (vornehmlich ERSTE-Bank, Bank Austria und
Raiffeisen) natürlich nicht nur mit den Einlagen der osteuropäischen Sparer in
deren Banken, sondern – und vor allem – über hochriskante Hedge-Fonds, mit
denen man sich sein Osteuropa-Risiko abzusichern hoffte. Nicht die
österreichische Bankenaufsicht, nicht die Nationalbank, nicht die Regierung
wackelten auch nur mit einem Ohr
…
Solange die
Kreditrückzahlungen zeitgerecht einlangten und die Hedge-Fonds hielten,
schwammen die Banken – international – in Geld und wußten gar nicht, wohin
damit. Sie erhöhten aber nicht etwa „freiwillig“ ihre Mindestreserve bei den
Nationalbanken (solche wurde auch nicht eingefordert!), sondern spekulierten
weiterhin auf dem Derivatmarkt oder drängten den Regierungen (vor allem jener
der USA, die kräftig Geld brauchte, um ihre Kriege zu finanzieren) Geld auf:
als „Staatsanleihen“, bei uns in Form von Kassenobligationen
„Bundesschatzscheine“ genannt. Denn: Regierungen konnten nie genug Geld
kriegen, vor allem jene der kriegsführenden Staaten
… Und die der nicht kriegsführenden (wie Österreich z. B., das sich aber als Ordnungsmacht – EUFOR
– an Quasi-Kriegen beteiligte, ab März 2009 sogar unter UN-Mandat, wie z. B. im
Tschad) verschuldeten sich wissentlich, um – aus politischem Kalkül – den hohen
Lebensstandard ihrer Bevölkerung(en) weiterhin garantieren zu können – ohne
aufgrund mißliebiger Steuererhöhungen das Wahlvolk verstimmen zu müssen
… Von
einer Maximalverschuldung von 3% des Budgets in der EU (Maastricht-Kriterium)
war schon lange keine Rede mehr – eine Marge übrigens, die schon zuvor durch
„Ausgliederungen“ schlicht manipuliert worden war (österreichisches Stichwort: ASFINAG). Und in den USA war ohnedies schon jeder Damm – bewußt! – gebrochen
(worden) …
Demokratie hat eben ihren
Preis – entweder als beizubehaltenden Wohlstand wie in Europa, oder z. B. im
(Irak-) oder Afghanistan-Krieg der USA und deren „Allies“
…
Kein Wunder, daß Großbritannien, der engste Verbündete von George W. Bush, heute
wirtschaftlich darniederliegt …
Warum wurden und werden solche Kriege
eigentlich geführt? Haben moderne Kriege mit Hedge-Fonds und Finanzblasen zu
tun? Auf den ersten Blick nicht, auf den zweiten sehr wohl. Denn: Was geschieht
eigentlich mit all dem Geld, das die Veranstalter des Welt-Monopoly schöpfen,
teils ohne es drucken zu müssen, teils aber sehr wohl auch durch reale
Vermehrung des „Greenbacks“ als Weltwährung?
Sie werden nicht in Produktionen
investiert, um das Leben auf Erden ersprießlicher und erträglicher zu gestalten
– um das zu bewerkstelligen, hätte es nicht des Umwegs über die Finanzblase
bedurft. Das macht nicht wirklich reich – und mächtig. Wirkliche Macht besteht
nicht darin, besonders gute Autos zu bauen, äußerst wirksame Sozialsysteme zu
generieren, Krankheiten zu besiegen, Arbeitszeiten zu verkürzen, Wohlleben für
alle anzupeilen. Wirkliche Macht besteht darin, alleine bestimmen zu könne, was
geschieht – und keinen Widerspruch mehr fürchten zu müssen, ja Widerspruch erst
gar nicht aufkommen zu lassen! Geld macht nicht glücklich: Dies vermag nur Macht
– bei Männern!
Wirkliche Macht besteht darin, sie auch ungezügelt und uneingeschränkt („Willkür“ im harmlosen Fall, „Diktatur“ und „Tyrannei“ im politischen) durchsetzen zu können. Das geht freilich nur via weltweite Verfügungsgewalt über Energie (z. Z. Erdöl, aber auch Atomlobby, Wind- und Bioenergie), unbeschränkten Zugang zu den (limitierten) Wasserreserven und totale Verfügbarkeit über die Nahrung – was nur über hybrides Saatgut erfolgen kann. Auf allen drei Gebieten sind die USA führend …
Der Irak-Krieg mit seinen 700 000 Toten und
1,5 Millionen durch die vorherigen Sanktionen Getöteten wurde von der
Bush-Administration nur deshalb losgetreten, weil der ehemalige Vasall der USA,
Saddam Hussein, nicht mehr tat, wie er sollte, sondern im erlegenen Machtrausch
eines orientalischen Potentaten seine Ankündigung wahrzumachen drohte, sein Öl
nicht mehr in US-Dollars, sondern in Euros fakturieren lassen zu wollen. Das
kam natürlich einem Frontalangriff auf den geheiligten „Greenback“ der
(ehemals) größten Wirtschafts- und (leider noch immer) auch größten
Militärmacht der Welt gleich: Man beißt nicht die Hand, die einen füttert
…
Und es bedeutete, die Weltwährung
Dollar beschädigen zu wollen. Letztlich war den Drahtziehern hinter der
Marionette George W. Bush diese Androhung (und nur sie war es; die angeblichen
Massenvernichtungswaffen waren nur als Kriegsgrund dafür erfunden worden!) gar
nicht so ungelegen gekommen, denn irgend etwas hätten die USA ohnehin
unternehmen müssen, um sich den Zugang zu den reichsten Ölvorkommen der Erde
für die nächste Zukunft (alle Zeiten?) zu sichern: Und da sich diese Ölvorräte
vom Kaspischen Meer über den Iran und Irak bis nach Saudi Arabien erstrecken,
mußte der nicht mehr botmäßige Hussein eliminiert werden.
Aus demselben Grund und weil der Iran noch
„im Wege“ ist, wird das nächste Angriffsziel der USA – oder Israels als des
Vasallen Nr. 1 der USA, ihr „unsinkbarer Flugzeugträger im Nahen Osten“ – wohl
der Iran sein: wahrscheinlich noch 2009, wozu die – von wem wohl? – absichtlich
herbeigeführte Finanzkrise ein trefflicher Grund sein wird
… Hat
doch auch bereits Irans Ministerpräsident Mahmud Ahmedinedschad angekündigt,
seine Ölverkäufe in Euro fakturieren zu wollen. Warum sind die USA (noch und
vorgeblich!) so entschiedene Gegner des Nabuko-Pipeline-Projekts, an dem die
österreichische OMV starkes Interesse hat? Sollte es wirklich Zufall sein, daß
die Bush-Administration Iran als „Schurkenstaat“ an die erste Stelle gerückt
hatte, gleich gefolgt von Syrien, dem man auch eine Uranaufbereitungsanlage
nachgesagt hatte, die zwischenzeitlich erfolgreich – von Israel – lahmgelegt
worden ist?
Unvermutet hat sich plötzlich die Geopolitik
in die Finanzblasenwirtschaft gedrängt, und tatsächlich hat die Finanzblase
viel, wenn nicht alles mit Geopolitik, also Macht zu tun! Eindeutig ziehen
diejenigen, die den Erdölpreis manipulieren – und die Preise von Nahrungsmitteln wie Weizen, Soja, Raps und
überhaupt alles, was zur Produktion von Biosprit dient, obwohl die Sache mit
der „Biospritfläche“ zur Rechtfertigung der hohen Nahrungsmittelpreise
hochgespielt wurde
–-
an jenem Strang, um über die geplanten und gezielt zum Platzen gebrachte
Finanzblase endgültig an ihre angepeilte Macht zu gelangen. Wie kräftig der
Food-Sektor mit hereinspielt, war u. a.
auch daran zu erkennen, daß die US-Administration sofort nach ihrem „Sieg“ im
Irak allen dortigen
Finanzkrise – Erdölpreis –
Nahrungsmittelspekulation Hybridisierung
des Saatguts – Energiedominanz (vorläufig über die Achse Nahost-Kaspisches
Meer): eine echte unheilige Allianz und die eigentliche „Achse des Bösen“!
Ganz offensichtlich sind die Regierungen –
auch jene der USA – mit denjenigen, die das alles zielbewußt betreiben, nicht
identisch, wenn auch manche – die der USA allen voran – zu bloßen Handlangern
der Masterminds verkommen sind! Wer traute den zumeinst unbedarften Mitgliedern
(im Großen dem „wiedergeborenen Christen“ George W. Bush, in ganz Kleinen z. B.
der österreichischen Bundesregierung) tatsächlich aktive Verbindungen
dorthin zu, wo das Weltschicksal entschieden wird? Wohl sagt man dem einen oder
anderen (Ex-)Minister oder -kanzler Österreichs Mitgliedschaft(en) bei der
einen oder anderen Elitegruppe nach – aber selbst solche Bilder bergen kaum
jene Sprengkraft, die wirklich nötig ist, das zu initiieren, was zur Zeit
geschieht: mit Volldampf in den bewußt herbeigeführten Crash!
Vielmehr befinden sich – fast alle! – westliche orientierten Regierungen im Würgegriff jener Finanzmanipulanten, denen kürzlich erst ihre acht Jahre lang nützliche und leicht lenkbare Strohpuppe abhanden gekommen ist. Der neue Präsident Barack Hussein Obama (irgendwelche Fehler passieren auch den Think tankern) scheint offenbar (noch) nicht zu parieren. (George W. Bush tat dies ja auch erst nach 9/11.) Einige – sehr mutige – Kommentatoren mutmaßen aber bereits jetzt, daß „Yes, we can!“ nur ein Bluff gewesen sein könnte. Die Zukunft wird es ja zeigen: Entweder Barack Hussein Obama ändert die Politik der USA nicht bis nur marginal, oder auch er wird der höchstverschuldeten Nation der Welt abhanden kommen. Immerhin wird der amtierende Präsident (noch) besser geschützt als sein Vorgänger, und Lincolns und Kennedys Schicksal sollte kein Aufmerksamer und Besorgter mit Durchblick jemals vergessen. Beide Präsidenten wollten übrigens das jeweils bestehende System ändern, Kennedy im besonderen jenes der in der FED zusammengeschlossenen Banken und das von ihnen installierte: nämlich jenes, das der Aufhebung des Bretton-Woods-Systems (in Kraft von 1944–1973) folgte! Morgan Tsvangirais Autounfall vom 6. März 2009 in Simbabwe mag als müdes Beispiel dafür herhalten, was alles vorkommt …
Alle Regierungen (= Staaten) haben zuwenig
Geld und ihrerseits Schulden (die USA z. B. die unvorstellbare Summe von an die
300 Billionen US-Dollar!) und müssen sich das Geld für die angesichts der
Finanzkrise überhandnehmenden „Haftungen“ borgen: via Staatsanleihen. Das Geld
dafür kommt von (u. a. auch jenen) Banken, für die gehaftet wird.
Diese Haftungsübernahmen werden versichert: über sogenannte Credit Default
Swaps (CDS), also Kreditausfallsversicherungen, die den Staaten gewährt werden.
Die Rückversicherer verlangten für ihr Insolvenzrisiko Österreich gegenüber im
Februar 2009 +105 Basispunkte, also ein ½ Prozent pro Jahr Laufzeit; für die
Haftungen Island gegenüber (das schon
bankrott ist) waren es +114, für die Regierung der USA wurden hingegen nur
(unverständliche) +68 Basispunkte berechnet. Letzteres ist aber – bei rechtem
Licht betrachtet – kein Wunder: Der US-Staat ist das (Militär-)Instrument, mit
dessen Hilfe die Masterminds ihr Machtziel erreichen wollen
… Österreich hingegen, das sich im
europäischen Osten – gegen das Interesse der in den USA Tätigen – so engagiert
hat, soll finanziell in die Knie gezwungen werden. Man sollte die Ablehnung der
EU, Österreich in seinem osteuropäischen Desaster zu unterstützen (z. B.
ausgesprochen am 7. März vom EU-Vorsitzend Manuel Baroso in Wien), einmal unter
diesem Aspekt betrachten …
Anfang März lag der CDS-Satz
bereits (für Österreich) bei 261,1 Basispunkten, also 2,61%, während er für
Italien „nur“ 192,5 betrug … Am 10. März wurde auch Rumänien
(nach Lettland und Ungarn) beim Weltwährungsfonds um Unterstützung vorstellig.
Regierungen lassen sich also durch die (von
den Masterminds) bewußt herbeigeführte prekäre Lage von den einheimischen
Banken und deren Rückversicherern dazu zwingen, „Bankenschutzschirme“
aufzuspannen: Wie oder wen sollten Regierungen denn auch regieren, wenn ihr Land
nur mehr über bankrotte Banken verfügt und die Bevölkerung meutert? Über die
Credit Default Swaps verdienen daher jene sie gewährenden Banken doppelt:
Haftungsübernahmen sind
die Verdienstquelle schlechthin! Denn:
Wird die Haftung schlagend – wenn die
Geschäftsbank(en) insolvent werden (was aufgrund des losgetretenen Crashs ja
eintreten muß!) –, haftet der Staat den Sicherungsgebern mit seinem Vermögen.
Viel Aktiva haben heutige Staaten aber nicht mehr – ihre Verbindlichkeiten (Staatsschulden) übersteigen
leicht ihre Liquidität, und an Realaktiva (Volksvermögen) haben sie im letzten
Jahrzehnt des hemmungslosen Neoliberalismus („Neocons“) schon das meiste
verscherbelt: über sogenannte
„Cross-Border-Leasing-Verträge“. Die
Masche? Gemeinden und/oder staatsnahe Betriebe verkaufen ihre kommunalen (oder
auch gesellschaftseigenen) Werte (an US-Banken und Konsortien) – und leasen sie
dann zurück. So hat – in Österreich – die TIWAG ihr Kraftwerk Sellrain-Silz an
die Amerikaner verhökert, acht Donaukraftwerke gehören nicht mehr den
ursprünglichen Betreibern, die Wiener U-Bahn und Straßenbahn, Teile des Wiener
Kanalnetzes, des Strom- und Gasnetzes des Burgenlandes, des Wagen- und
Lokomotivparks der ÖBB, Signalanlage, Fernwärme, Flugsicherung, Posteinrichtungen
wie Sortieranlagen usw. usf. wurden, vom Rathaus bis zur Wasserversorgung,
verkauft und zurückgeleast. Die dafür erlegten Kaufpreise, ursprünglich dafür
gedacht, die Schulden von Staat, Gemeinden und öffentlichen Unternehmungen wie
z. B. der ÖBB zu minimieren, gingen und gehen mit den Banken, in denen die
Vermögen geparkt waren, flöten – was bleibt, sind die Leasingverträge, manche
von ihnen auf 250 Jahre abgeschlossen.
Hinter solchen aberwitzigen
Finanzierungsmethoden soll daher kein System, sprich keine Absicht stehen? Und
auf solche Konstruktionen sind Generaldirektoren und Landeshauptleute
hineingefallen – und werden (zumindest letztere) dafür auch noch wiedergewählt?
Normalerweise hat eine Bank ein
Kreditausfallsrisiko pro Jahr in der Höhe von ein bis zwei Prozent der
Gesamtkreditsumme. Durch die Krise erhöht sich der Rückzahlungsausfall aber auf
sechs bis acht Prozent – nach vorsichtigen und aus politischen Gründen
wohlwollend gehaltenen Schätzungen und Studien. Da sind – in Österreich – aber
die Ausfälle in Osteuropa noch gar nicht miteingerechnet! Bei den niedrigen
Kernkapitalquoten der Banken (4%; siehe oben; die ÖNB hat sie im Februar 2009
auf 8% erhöht, was ein Grund mehr war, daß Geld aus dem Bankenschutzschirm nur
in die ÖNB geflossen ist, nicht aber in den Kreditmarkt, wo man es bitter
benötigt hätte!) geht den Banken aber durch die erlittenen Verluste das Geld
aus – und sie selbst pleite. Wenn der Präsident der ÖNB beschwichtigt und
meint, er stelle Mittel für die Hebung der Eigenmittelquote zur Verfügung, dann
gesteht er – unausgesprochen – ein, daß er den Banken damit das Geld für die
Kredite an die Wirtschaft quasi entzieht
… Denn beides geht nicht: Erhöhung
der Bankrate und gleichzeitig das Füllhorn der Kredite über die Wirtschaft auszugießen.
Es wird daher auch für die meisten
Geschäftsbanken der USA (mit Ausnahme jener in der FED zusammengeschlossenen
natürlich!) und zumindest für die größten und größeren der EU, also auch jene
Österreichs, für den Sommer 2009, spätestens jedoch für 2010 deren Insolvenz
erwartet und in der Folge die Pleite der für sie haftenden Regierungen: Die
Staatsbankrotte sind – als Teil der Strategie – vorprogrammiert.
Was passiert mit insolventen Banken und
bankrotten Staaten? Die einzigen – ehemals realen – Gelder (die jetzt freilich
nur mehr wertloses Giralgeld sind) sind ja die Einlagen der Sparer, die nach
wie vor auf der Habenseite der pleite gegangenen Banken stehen: Die faulen
Kredite waren ja uneinbringlich, die ins Bodenlose gefallene Aktien der
Geldinstitute sind nichts mehr wert, und die vormals gewährten Staatsanleihen
sind in fremder (US-amerikanischer) Hand. Sie reichen auch nicht aus, die
Sollseite auszubilanzieren.
So bleiben nur zwei Möglichkeiten: Die
brutale wäre die de facto Enteignung der Einlagen der Sparer, indem man
Auszahlungen aussetzt, verzögert, glatt verweigert oder durch (wertlose)
Obligationen evaluierte substituierte. Ein sofortiger Aufstand (= Bürgerkrieg)
der um all ihre Ersparnisse Gebrachten wäre die Folge.
Oder die weniger brutale, aber im Endeffekt
identische: Das wäre das absichtliche Hervorrufen (!) einer (Hyper-)Inflation:
über die Erhöhung von Tarifen, Gebühren und Steuern, Einfrieren von Bezügen,
Absenken der Pensionen, Kürzen von Sozialausgaben, Erhöhen von Selbstbehalten –
und Gewähren von Krediten an Bevorzugte, der aber eine reale Ausweitung des
Geldumlaufs über das Anwerfen der Notenpresse vorausgehen müßte: alles
Methoden, die z. Z. in den USA angewandt werden. Damit verlieren die Ersparnisse
der Einleger rasch an Wert. Geld würde panisch abgehoben – soweit gestattet –,
um in Realwerte zu flüchten oder bloß zu überleben. Flucht in Waren heizt die
Inflation weiterhin an, bringt aber den stotternden Wirtschaftsmotor wieder zum
Laufen – allerdings auf Kosten der sukzessive um ihre
Ersparnisse gebrachten Werktätigen. Der Wert auf den Sollseiten der
Bankbilanzen verringerte sich, durch die nun neu angesprungenen lockeren
Kreditvergaben (mit Eigentumsvorbehalten natürlich!) färbten sich die roten
Zahlen der Bankbilanzen allmählich
wieder auf schwarz … Die Produktion der bisher
lahmenden Industrie spränge an, Arbeitslose würden – zu Hungerlöhnen allerdings
– eingestellt, Steuereinnahmen begännen zu tröpfeln: Die eben um all ihre
Ersparnisse Geprellten arbeiteten quasi umsonst und ein zweites Mal, um sich
das eben Verlorene wieder zu erwirtschaften – zumindest versuchten sie es. Aber
es würde ihnen (alleine schon aus biologischen Gründen; die meisten stürben
nämlich vorher) nicht mehr gelingen.
Der tertiäre Sektor bräche übrigens ganz
weg, denn Dienstleistungen könnte sich dann
niemand mehr leisten … Was das für das Urlaubsland Österreich
bedeutete, bedarf keiner Erklärung!
Gehen wir zurück zur Deflationsphase vom
März 2009. Unternehmen (und nicht die kleinsten, man denke an die anstehende
Insolvenz von General Motors z. B.) krachen, setzen Arbeitskräfte frei (alleine
in Österreich waren es zu Beginn März 2009 300 000, um 24% mehr als im
Vorjahresmonat; für Ende 2009 sind gar
bis zu 600 000 prognostiziert), suchen um Intervention (= Subvention) durch den
Staat an, kriegen eine solche (z. B. mehrmals General Motors und Chrysler in
den USA) oder auch nicht (z. B. Saab in Schweden und Continental vulgo
Maria-Elisabeth Schaeffler in Deutschland) und gehen dennoch (General Motors
und Chrysler) pleite. Kleinere Unternehmen (u. a. Zulieferbetriebe oder extrem
konjunkturabhängige Firmen wie Spediteure etwa) schlittern ohne Kredite und
Interventionen gleich in den Konkurs. Sie werden später als Schrottware um
einen Bettel von – den Finanzhaien nahestehenden – Unternehmen aufgekauft und
den sich auf diese Weise, gar nicht so heimlich, bildenden neuen Großkonzernen
der US-Mafia einverleibt. Was Bruno Kreisky, Willi Brandt und Olof Palme in der
Hoch-Zeit der europäischen Sozialdemokratien prophezeit hatten, tritt ein: Der
Unterschied zwischen Kommunismus und Kapitalismus ist vernachlässigbar: Was im Kommunismus die
Ausgangslage, ist im Kapitalismus das Endziel – die Konzentration aller Macht
in der Hand einiger weniger.
Die alten Griechen haben das „Oligarchie“
genannt. Und von Oligarchen spricht man seit dem Fall der Sowjetunion in
Rußland, wo sich einige wenige (Wladimir Putin, Dimitri Anatoljewitsch Medwedew
etc.) Macht und Kapital teilen. Oleg
Deripaska sei hier stellvertretend genannt, weil er mit Österreich so affin –
STRABAG, Magna – ist bzw. war. Er ist übrigens einer der größten Verlierer der
derzeitigen Krise; warum wohl? Ihr größter Gewinner hingegen ist Michael
Bloomberg, der New Yorker Bürgermeister. Abermals: Warum wohl? Im März 2009
berichtete „Forbes“ vom Rückgang der Milliardärszahl: weltweit, mit Ausnahme
der USA. In Rußland seien die Milliardäre dahingeschmolzen, wie Schnee in der
Frühlingssonne bzw. hätten am meisten verloren. Ebenso sei es den indischen und
chinesischen Milliardären ergangen. Wer Ohren hat, der höre
… Wie unrecht
hatte eigentlich Wladimir Putin, als er die USA beschuldigte, die Krise (zum
eigenen
Vorteil aber!) ausgelöst zu haben? In den USA heißen die Krisengewinnler Haliburton
und Pioneer … Die eine Firma ist im Öl- und
Rüstungsgeschäft tätig, die andere in der Nahrungsmittelindustrie
… Selbst Bill Gates, noch immer mit
über 31 Milliarden US-Dollar der reichste Mann der Welt, hatte Federn lassen
müssen. Warum wohl? Gehört er etwa nicht zum „innersten Kreis“?
Wie wendet man aber eine deflationäre Phase
in eine (hyper)inflationäre? Denn Deflation (und die haben wir z. Z., also im
März 2009 in Mittel- und Westeuropa) bringt weder die Wirtschaft weiter, noch
den Crash näher und ist letztlich den Zielen der Finanzmafia kontraproduktiv.
Denn Deflation bedeutet Sinken der Preise, Sinken der Zinsen (die EZB hat ihre
Zinsen am 12. März auf 1,25% abgesenkt, die niedersten seit Bestehen der EZB)
und Sinken der Erträge. Das Sinken auch
vieler manipulierter Basiswerte hat über Hedge-Fonds, Leerverkäufe und das
Leverage-System den Zockern hingegen ungeheure Gewinne beschert, vor allem
bestimmten US-Milliardären … Warum wohl?
Jetzt müssen diese „geshorteten“ Werte aber
wieder in die Höhe! Wie stellt man das an, wenn nichts dafür spricht? Denn
selbst die dümmsten Börsianer (und das sind all jene, die nicht „mit dabei“
sind, also die meisten; nur wissen sie es nicht!) investieren nicht auf das Steigen
von Aktien, wenn die Wirtschaft weltweit stagniert, und Firmen und Staaten
reihum pleite gehen. Denn der Anstieg der Arbeitslosenraten, das Krachen von
Firmen, die exponentiell zunehmende(n) Verschuldung(en) von Regierungen, die
anstehenden Verstaatlichungen von Banken (der österreichischen
Nationalbankpräsident Ewald Nowotny hat am 12. März im ZIB 2-Interview dies
abermals beharrlich in Abrede gestellt; wer seine Körpersprache lesen konnte,
wußte aber mehr
…) sprechen eine andere Sprache.
Dazu kommt, daß Kluge zunehmend ihr Geld von den Banken abziehen und es „in der
Matratze“ horten bzw. es in unproduktive Anlageformen wie Gold und andere
Edelmetalle (oder in Diamanten) investieren. Deshalb ist auch im März 2009 der
Goldpreis so hoch, wie er niemals zuvor war! Wer zu diesen Preisen noch Gold
kauft, dem ist wahrlich nicht zu helfen …
Das alles sind keine Anreize, auf das
Steigen der Basiswerte zu spekulieren. Am Freitag, dem 13. März 2009 stand der
Dow Jones-Index auf 7000 Punkten – und das „Ansteigen“ um 3,5% am 12. wurde
frenetisch gefeiert. Erinnert sei daran, daß der DJI schon auf über 11 000
Punkte gewesen war. „Ansteigen“?
Wer nur mehr 0% bis 1% für sein auf der Bank deponiertes Geld erhält und keine Aktien mehr kaufen mag, der schläft lieber auf seinem Ersparten – wenn er klug ist. Er hebt es vom Konto oder Sparbuch ab und bunkert es. Denn bevor der Wissende abwartet, daß seine Bank verstaatlicht wird (alle österreichischen Großbanken haben am 12. März den „Bankenschutzschirm“ in Anspruch genommen, auch die italienische Uni Credit, die Mutter der durch ihre Osteuropageschäfte ins Trudeln geratenen BA) und er sein Geld nicht mehr abheben kann (siehe oben), vergräbt es der Kluge lieber auf seinem Grundstück oder versteckt es sonstwo (Metallkassetten eignen sich wegen ihrer Detektiermöglichkeit jedenfalls nicht dazu!). Das mag zwar aufs Erste kontraproduktiv erscheinen, aber wer zuletzt lacht …
Geld wird auf diese Weise (auch durch
Goldkauf natürlich!) dem – produktiven – Wirtschaftskreislauf entzogen, denn Gold wird ja z. Z. aufgrund
der gestiegenen Nachfrage nicht vermehrt geschürft, sondern nur „leerverkauft“!
– was die Deflation nur verstärkt: Es werden weder verschleißende Waren gekauft
(bestenfalls vernachlässigbare Kleinwagen aufgrund der völlig kontraproduktiven
Verschrottungsprämie, die ja nur die Symptome, aber nicht die Ursache der Krise
bekämpft!), noch investiert, denn: Am Ende einer Periode, in der Jahrzehnte
hindurch vornehmlich auf Kredit produziert worden ist, und Eigenkapitel
ein No-Name war, ist außerhalb der Finanzmafia kaum mehr Eigenkapital vorhanden und kann auch der optimistischste
Optimist nur mit Fremdkapital produzieren. Die Banken aber gewähren Kredite
lieber den Regierungen (siehe oben), als „unzuverlässigen“ Kleingewerblern –
oder vor dem Ruin stehenden Großkonzernen.
Wie soll es also zu einer Inflation kommen?
Zusätzliches Geld kann nur über Kredite in die Wirtschaft gepumpt werden und bedeutet zusätzliche Verschuldung: Geldmenge ist immer gleich der Schuldenmenge. Jeder Arbeitgeber schuldet seinem Arbeitnehmer für dessen Arbeitsleistung Geld: Die Arbeit wird im vorhinein verrichtet – im nachhinein wird gezahlt. Nur wer für Geld arbeitet bzw. arbeiten muß (!), kann in „Schuldknechtschaft“ gehalten werden. Daher wurde auch die bargeldlose Subsistenzwirtschaft der ehemaligen 3. Welt durch die Kolonisatoren gnadenlos ausgemerzt, und wurden die Einheimischen durch bürokratische Schikanen (Meldesystem) in die Geldwirtschaft gezwungen …
Deshalb auch sind Pensionisten so freie
Menschen: Sie haben schon gearbeitet
…
Aufgrund der herrschenden Vertrauenskrise
sind die Banken nach wie vor kaum bereit, Privatunternehmen Geld zu borgen. Bei
den gesunkenen Zinsen (also auch Kreditzinsen) kommt man da als Bank nicht groß
ins Verdienen – dafür sind die Risken groß: In einer Rezession wird kaum mit
Gewinnen der Unternehmen gerechnet! Und Kredite, um die Insolvenz eines
Unternehmens zu verzögern, sind kein Investment – und genau das machen die Regierungen
z. Z: mit Steuergeldern bzw. auf Schulden! Und verkaufen diese Malversationen
mit freudigem Lächeln ihren Bürgern als „Risikomanagement“.
Auf diesem Weg gelangt also kein frisches
Geld in die Wirtschaft. Das Ankurbeln der Notenpresse (wie es die USA seit
Jahrzehnten machen) ist im Euroraum dank EZB (noch) nicht opportun. Dennoch
versuchen alle Industriestaaten zur Zeit, den drohenden – aber von
den nach der Macht Gierenden bewußt betriebenen! – Kollaps
durch geschnürte „Rettungspakete“ aufzuschieben. Aufhalten können sie (und
sollen sie nach den Wünschen der Betreiber der Krise) den Kollaps des
Weltwährungssystems damit aber nicht, denn
alle „Rettungspakete“ verdampfen – im Bankenapparat. Von dem werden – mit
dem ihnen zugesicherten Bankenschutzschirm als Sicherheit – gegen hohe Zinsen bloß Staatspapiere
gekauft (blanke „Zwischenlagerung des Geldes“), oder die Gelder werden schlicht
bei den Nationalbanken oder der EZB (ebenfalls gegen gesicherte Zinsen) zwischengeparkt.
Mithilfe der staatlichen „Rettungspakete“ werden quasi die faulen Kredite durch
offizielle reingewaschen: Die in die Rede gekommenen „Bad Banks“ erübrigen sich
auf diese Weise von selbst – sie wären ja auch nur eine an der Grenze der
Staatskriminalität vorbeischrammende Übernahme von niemals jemals rückzahlbaren
Schulden gewesen, also ein bedenklicher Vorgriff auf das Wohlleben der
zukünftigen Generationen: wobei eine einzige Generation zu wenig wäre
… Nur die Wirtschaft erhält kaum
Geld: Weil man – im Unterschied zu den Regierenden – bei den Banken weiß,
daß es sinnlos ist, Sterbenden noch Geld nachzuschießen
…
Das sollten natürlich auch die Regierungen
wissen, wenn sie in Infrastrukturprojekte investieren: daß sich diese –
kurzfristig – weder rentieren noch rechnen können! Denn Energiedämmung von
Gebäuden, Infrastrukturverbesserungen oder Investitionen in die Ausbildung sind
sicherlich etwas Gutes, Verdienstvolles und Notwendiges, dienen aber erst den
Zukünftigen (so diese sie dann überhaupt noch nutzen können!), nicht aber den
Gegenwärtigen: Weil die dafür aufgenommen Schulden letztlich die (mageren)
Verdienste der Nachgeborenen (siehe später) wieder auffressen würden –
aber nicht werden, weil es dazu gar nicht kommen wird. Mit
„Rettungspaketen“ jeder Art wird nur im Moment „geholfen“ – de facto ist
das ausbezahlte Geld in Zukunft nahezu wertlos und mag bestenfalls zur
Evaluierung der anstehenden staatlichen Entwertung der Sparguthaben dienen
…
(siehe weiter unten). Warum hat man in der Rezession von 1929 mit einem Heer von
Arbeitslosen die Wiener Höhenstraße gebaut? Und wem ist sie (erst) zugute
gekommen? Die investierten Milliarden mögen zwar der zukünftigen Wirtschaft
nutzen (auf Kosten der – mit nicht kaufkräftigem Geld abgegoltenen – Arbeitskraft der Jetzigen), sie belasten aber
umsomehr die nächste(n) Generation(en): über den von uns ihnen aufgehalsten
Schuldendienst. Denn: Da zur Zeit die Bankraten fast auf Null sind bzw. sich
diesem Wert rasch nähern, können, ja müssen die Zinsen in Zukunft wieder
steigen, denn: Weniger als nichts geht nicht. Steigende Zinsen belasten aber
die anstehenden Rückzahlungen der Schulden noch mehr
…
Dennoch beschreiten fast alle Staaten diesen
fatalen Weg in die Sackgasse. Sie gehen enorme Staatsverschuldungen ein und
investieren in Infrastrukturprogramme, um auf diese Weise Arbeit zu schaffen
und die Zahl der Arbeitslosen senken zu wollen. Wie es sich bis dato gezeigt
hat, wirkt dies aber nicht: Weil die Banken die Kredite nicht in die Wirtschaft
fließen lassen. Außerdem nützen Infrastrukturverbesserungen bedingt zwar
den Baufirmen, nicht aber dem
elaborierten (?) Gewerbe und dem Dienstleistungssektor. Solche Programm treiben
die Staaten nur noch tiefer in die Schuldenfalle, auch wenn Staatsschulden der oben genannten Höhen
ohnehin nicht mehr bedient werden können, was nur bedeutet, daß das bestehende
Finanzsystem kollabieren muß.
Mit vom Staat initiierter
Arbeitsplatzbeschaffung via Infrastrukturprogramme entrinnt man also nicht der
Deflation, die für den Konsumenten übrigens gar nicht so unangenehm ist – Es
wird ja plötzlich nichts mehr teurer! –, der Realwirtschaft aber schadet, weil
die aufblähende und damit stimulierende Funktion der Inflation (mehr Waren –
mehr Geld, mehr Geld – mehr Waren) fehlt. So paradox es für den Unbedarften
klingen mag: Nur Inflation hält die Wirtschaft in Schwung; Deflation zerstört
sie. Die Forderung der 68-er-Generation
nach Nullwachstum der Wirtschaft war nicht ein frommer Wunsch, sondern ein –
unbedarfter – Fluch!
Fazit: Das bestehende System ist gar
nicht zu kurieren! Es führe ohnedies gegen die Wand: über die anstehende
Totalentwertung des US-Dollars – wenn man es zuließe. Aber auch die Masterminds
wissen um die eherne Gültigkeit der Faustregel der Alten: Nach 50 Jahren müssen
alle Schulden erlassen werden (Stichwort: Josefspfennig). Es sei denn
…
Solange der US-Dollar Weltleitwährung ist –
und er wurde von der FED 1973 nach dem Ende des Bretton-Woods-Systems weiterhin
dazu
gemacht! –, das Gros der Dollar also außerhalb der USA zirkuliert und innerhalb
des Mutterlandes nicht (arg) inflationstreibend wirkt, verbleibt das System im labilen
Gleichgewicht: Die Dollars sind außerhalb der USA geparkt: als
Fremdwährungsreserven, als Petrodollars, in Commodities, wenn auch oft nur mehr
in deren Werten, denen keine physische Entsprechung mehr entgegensteht – was ja
auch bei Derivatgeschäften (Leerverkäufen z. B.) nicht nötig ist. Daher
„besitzen“ heute auch viele Krisenflüchter bloß „Papiergoldbarren“ in Depots,
die sie zwar – jetzt schon: teuer! –bezahlt haben, nie aber zu Gesicht kriegen
werden: Weil soviel Gold, wie es z. Z.
verkauft wird, realiter gar nicht mehr verfügbar ist! Wohl aber in den
Tresors der Nationalbanken und in Fort Knox … Wie ja auch auf Terminwarenbörsen Waren gehandelt werden, die noch
nicht oder nie existieren werden: Da es bei solchen Geschäften ja nur
auf die lukrierte Betragsdifferenz ankommt, nicht aber auf die (Existenz der)
Ware selbst (siehe oben).
Solange nun die Dollareigner glauben, mit
ihren Dollars auch reale Werte kaufen zu können (es aber – noch – nicht
tun!), hält sich das System im Gleichgewicht. In dem Moment aber, wo das
Vertrauen in die Kaufkraft des Dollars verlorengeht, und Dollarbillionäre, wie
z. B. die VR China, den „Greenback“ abzustoßen begännen (was Peking am 13. März
2009 vorsichtig angedroht hat) und etwa in den Euro flüchteten, bräche das
Weltwährungssystem zusammen: Der Wert des Dollars fiele ins Bodenlose, die USA
wären schlagartig bankrott, die auf Pump basierende Binnennachfrage in den
Staaten bräche völlig weg, jeder Import käme zum Erliegen (womit würden die
Fremdwaren auch bezahlt?), der Wert des Euros stiege – und zwar im Vergleich
zum Dollar – inflationär.
Nur wegen der Funktion dieser befürchteten
Ersatzweltwährung waren die US-nahen Masterminds auch so vehement gegen die
Einführung des Euro gewesen und hatten – Gott sei Dank vergeblich – versucht
gehabt, die EU zu spalten: Der geplante Bush´sche Raketenschild in Polen und
Tschechien gegen den „Iran“ (und Rußland war gemeint gewesen!) war nur ein
Mittel zur Spaltung gewesen. Barack Hussein Obama will ihn jetzt (März
2009) zurücknehmen. Ob man ihn läßt?
Ein starker Euro bedeutete für die EU-16,
daß sich Exporte aus dem Euroraum verteuerten, die Importe hingegen
verbilligten. Da der Euroraum aber mehr oder weniger autark ist – 85% seiner
Wirtschaft spielt sich zwischen den Euroländern selbst ab (im Unterschied zum
Dollarraum, der die gesamte übrige Welt umspannt) –, würde das die Wirtschaft
des Euroraumes nicht unbedingt schädigen – was den US-nahen Masterminds gar
nicht konvenierte. Wohl aber würden mit dem Platzen der Dollarblase auch die
letzten Banken und (Groß-) Firmen (auch der USA und selbst die FED-Banken!)
pleite gehen, da (noch) fast alle Derivatgeschäfte auf Dollarbasis abgewickelt
werden: Dem Null auf der Habenseite der Banken stünden dann (nur mehr) die
weltweiten Billionenbeträge der – damit aber auch schlagartig wertlos
gewordenen – Einlagen der gutgläubigen, um nicht zu sagen fahrlässigen Sparer
gegenüber.
Damit wären sämtliche Banken illiquide,
könnten die ihnen anvertrauten Gelder nicht mehr auszahlen. Die Einlagen wären
vernichtet: allerdings nur für deren Einleger. Denn „nicht ausbezahlt“ bedeutet
ja nicht „nicht vorhanden“. Jetzt gehörten die Einlagen den neuen Eigentümern
der schon vorher verstaatlichten Banken: Das aber wären längst nicht mehr die
Regierungen der einzelnen Staaten, sondern deren Gläubigern: jenen dunklen
Hintermännern, die die CDS-Bindungen jetzt lukrierten (siehe oben). Damit wären
die Einlagen der Sparer endgültig dort, wohin sie immer schon sollten: bei der
Finanzmafia.
Und wie haben die Drahtzieher dieses Crashs
ihr erzocktes Vermögen (also das Eigentum anderer) gebunkert? Natürlich nicht
in der vergänglichen Form von Giralgeldern (= Spielgeld) der Finanzblase: Diese
hat man ja gezielt und erfolgreich platzen lassen. Vielmehr indem sich die
geschickt im Dunklen agierenden Hintermänner mit dem real eingelegten und
weltweit den Sparern abgezockten Geld Schlüsselbanken und -industrien
angeeignet und aufgebaut haben. Denn
nicht alle Banken mach(t)en Verluste oder sind pleite. Daß man Lehman
Brothers in die Insolvenz schlittern hat lassen, hatte vielmehr damit zu tun,
daß fast alle europäische Banken auf diese „elegante“ Weise in den Ruin
getrieben werden konnten: Weil diese ihre Rücklagen bei Lehman gebunkert und
faule Kredite vor allem über die Vermittlung der „Analysten“ (z. B.
Moody´s) gewährt hatten: mit
Besicherungen, die u. a. von Insidern oder vorgeschobenen Agenten (etwa dem
Wall Street-Guru Bernard Madoff; Schadenssumme kolportierte 65 Mrd.
US-Dollar!)
gehedget waren! Die
gelenkte (aber nicht genasführte; sie weiß genau, was läuft!) US-Regierung hat
daher folgerichtig auch nur jene Banken, die den Hintermännern des Crashs
verbunden sind (ob Bernard Madoff
tatsächlich 150 Jahr „sitzen“ wird müssen oder demnächst frei geht? Letzteres
wird auch vom vergleichsweise kleinen Fisch Elsner gemunkelt) bzw. als
„nützliche Idioten“ von ihnen vorgeschoben worden waren, „gerettet“ und jene
eine, in der – ebenfalls gelenkt! – bevorzugt ausländische Banken ihre Erträge
investiert hatten, in den Konkurs gehen lassen.
In der Krise und in deren Folge insolvent
gewordene Unternehmen und Betriebe wurden und werden nun sukzessive aufgekauft
…
Nach Betriebszusammenlegungen bzw.
Schließung von unliebsamen Konkurrenten (nach deren „Filettierung“; in diesem
Zusammenhang fällt natürlich der Name „Cerberus“ ein!) werden sie als
Quasi-Monopolbetriebe geführt werden und können auf diese Weise alle Preise und
Bedingungen diktieren: vor allem den bankrotten und deshalb am Gängelband
geführten Marionetten-Regierungen, deren konfiszierten Banken samt den
Spareinlagen ihrer schon längst enteigneten Bürger in den Banken und
Großkonzernen der (?) (nicht nur US-) Finanzhaie gelandet sind.
Die so oft und immer wieder beschworene
Hyperinflation wird also gar nicht kommen – müssen, denn die Dollarblase würde
vorher zum Platzen gebracht worden sein. Aber alle würden wir unsere
Ersparnisse verlieren – solange wir sie den Banken überließen. Also wäre es
Gebot der Stunde, seine Gelder abzuheben und in Realitäten zu investieren –
oder sie zu vergraben. Gold, Silber, Platin, Diamanten zu kaufen ist bereits zu
spät – deren Preise haben schon ihren Plafond erreicht. Außerdem gibt es kaum
Gold mehr … Realitäten zu erwerben ginge noch – jetzt, aber nicht mehr in
einigen Monaten: Denn dann werden es alle tun – wollen und dazu beitragen,
zumindest die Preise von Immobilien inflationär hochzutreiben.
Flucht in Waren? Das Sinnloseste, das man
heute tun könnte: Autos zu kaufen oder irgendwelche Konsumwaren, denn Autos
verlieren im ersten Jahr bereits 1/3 ihres Wertes und in Zukunft wahrscheinlich
die Hälfte wenn nicht mehr, da Altwagen dann überhaupt nicht mehr absetzbar
sein werden … Sparen? Worauf? Ausgeben? Wofür? Wohlleben? Meinetwegen
… Am
klügsten wäre es, seine Schulden zu begleichen: Dann ist man sein Geld los,
besäße aber sein Haus oder Unternehmen zur Gänze – und das Geldproblem hätte
dann jemand anderer.
Die Energiepreise, auch wenn es oft
gegenteilig beschworen wird, würden – wenn wir das obere Szenario durchspielen
– hingegen nicht steigen, da durch die Flucht in den Euro das Öl auf dem
Weltmarkt – zumindest für den Euroraum – billig bleiben bzw. billiger
werden würde. Der z. Z. auffällige Run auf Pelletheizungen (cash as cash can!)
wird daher nur von kurzer Dauer sein. Lebensmittel? Für uns im Euroraum würden
sie billiger werden, während im Dollarraum Hungersnöte ausbrechen würden.
Und weil das die schweren Brüter in den
US-Think tanks natürlich auch wissen (nur bei uns getraut sich niemand, das
öffentlich zu kommunizieren!), werden die eigentlichen Betreiber hinter all dem
alles daran setzen, daß es zum oben geschilderten Dollarverfall und dem hier
weitergedachten Szenario nicht kommen wird: Der Dollar wird nicht
aufgegeben! Das aber bedeutet: Krieg!
Die brutalste Methode – wir haben oben zwei „moderate“ beschrieben – und diejenige, die am raschesten zum Ziel der Weltherrschaft führt (wir verwenden jetzt erstmals und absichtlich diesen schwer beladenen und dadurch auch beschädigten Begriff), ist Krieg. Es muß um alles (!) in der Welt verhindert werden, daß der Dollar seine Funktion als Leitwährung einbüßt, da sonst eines der eben beschriebenen Szenarien einträte. Dies läßt sich aber nur über einen Angriffskrieg gegen den Iran verhindern, getreu dem Muster des seinerzeitigen Irak-Krieges, und/oder über einen Angriffskrieg gegen Nordkorea – was einen solchen gegen China mit einschließt. Denn: Ob sich die USA noch lange damit abfinden werden, vom Wohlwollen Pekings abhängig zu sein, sei einmal dahingestellt …
Die USA als größter Schuldner der Welt leben
z. Z. nur mehr von der Gnade Pekings, das den längst schon wertlosen „Greenback“
(noch) auf Kurs hält und durch Staatsanleihen, die sie Washington in
Milliardenhöhe immer wieder gewährt, den Staatsbankrott Amerikas (noch)
verhindert. Wir können daher in den nächsten Wochen oder Monaten das weltweite
Implodieren der Credit Default Swaps, also der unbesicherten
Kredit„versicherungen“ erwarten, damit als erstes das Platzen der
US-Staatsanleihen und als Folge den Staatsbankrott von „God’s
own country“. Gegenüber den (März 2009) rund 300 Billionen Gesamtverschuldung
der USA hat George W. Bush nämlich nur sein 700 Milliarden-Paket aufgewogen (d.
i. ein 420stel der Gesamtverschuldung), und Barack Hussein Obama eines mit 800
Milliarden draufgesetzt. Das ergibt in Summe bloß ein Fünfzigstel der
offiziellen US-Ausstände. Und selbst diese sind nur aufschiebende Scheinhilfen
(siehe oben), die niemanden etwas kosten, weil die FED, also das
Bankenkonsortium „dahinter“, das Geld einfach – und ohne jede Besicherung! –
druckt.
De facto sind Amerikas Schulden völlig
unrückzahlbar – und eine Tilgung ist ja auch gar nicht intendiert, weil deren
Unmöglichkeit Teil der Absicht ist! Wie sollte die Riesensumme von 300
Billionen Dollar auch erbracht werden? Und täglich wird diese Summe um
Zig-Milliarden Dollar größer u. a. auch dadurch, daß die USA jeden Tag (!) mit
bis zu 3 Milliarden Dollar vom Ausland – vor allem von China! – gestützt
werden! Soll die „Tilgung“ vom US-Steuerzahler erbracht werden? Dessen Vermögen
(ohnedies jahrzehntelang nur auf Pump finanziert!) schmilzt z. Z. dahin wie
Schnee in der Frühjahrssonne. Ersparnisse hat der Durchschnittsamerikaner nie
welche gehabt und einen Arbeitsplatz jetzt auch (bald) keinen mehr. Die
Steuereinnahmen des Staates und seiner Bundesstaaten (Paradebeispiel
Kalifornien, dessen österreichischer Gouvernator Arnold Schwarzenegger Anfang
März noch auf Betteltour in Deutschland war) sinken daher (ebenfalls Teil des
Plans). Aber auch die Einnahmen der Kommunen und der Universitäten, sowie jene
der karitativen Organisationen gehen zurück – auch bei uns in Österreich übrigens.
Noch verhindert die EZB das Anwerfen auch
der Euro-Gelddruckmaschine – aber wie lange noch? In den USA werden von der
FED, die keine unabhängige Nationalbank europäischen Zuschnitts ist, sondern
aus dem Zusammenschluß der wichtigsten und mächtigsten Banken des Landes
besteht (die also Eigeninteressen verfolgen und nicht das Staatsinteresse!)
täglich mehrere Millionen US-Dollar
gedruckt (genaue Zahlen werden natürlich geheimgehalten). Nur weil sich z. Z.
in den USA niemand mehr getraut (und übrigens auch kein Geld mehr dafür hat),
Konsumgüter zu kaufen, wirkt sich dieser Auswurf von wertlosem, grün bedrucktem
Papier nicht inflationär aus – auch weil damit nur banken- und systemintern die
leer(geräumt)e Habenseiten der Banken via „Stützungspakete“ aufgefüllt werden:
und zwar mit dem völlig wertlosen Giralanteil des neugedruckten Geldes. Denn:
Jeder gedruckte Dollar oder Euro wird durch Kreditgewährung als Giralgeld
sofort verdoppelt! Merke: Der Sparer legt 1000 € oder $ bei der Bank ein. Dem
Kreditnehmer werden diese 1000 € oder $ ausbezahlt, der diesen Betrag in die
Realwirtschaft oder – wenn er Harakiri betreiben will – in Wertpapieren
anlegt. Also sind 2000 € oder $ vorhanden: der Anleger hat sie (wenn auch nur
in seinem Sparbuch oder Konto), und der Kreditnehmer hat sie meisten
nimmermehr, weil er dafür eine Ware erstanden oder eine Investition getätigt
hat (letzteres wäre ja noch sinnvoll). In den USA fließt der Bargeldanteil der
notengepreßten „Greenbacks“ sofort in die Firmen der Waffenproduktion, die für
die anstehende Auseinandersetzung hochgefahren wird.
Der Besuch Hillary Clintons in Peking und
ihr Zusammentreffen mit dem russischen Außenminister Sergei Wiktorowitsch
Lawrow am 6. März in Genf diente nur dazu, sich der finanziellen Gunst und
Gnade der beiden Riesenreiche zu versichern, den Dollar (noch) nicht
fallenzulassen – und damit Zeit zu gewinnen, die Angriffe gegen Irak und
Nordkorea vorbereiten zu können. Daß Moskau und Peking bei diesem
durchsichtigen Spiel
mittaten (oder zumindest so getan haben, mittun zu wollen) ist nur oberflächlich
besehen verwunderlich. Die ziemlich unverblümte indirekte Kriegserklärung
Nordkoreas am 10. März 2009 an Südkorea, Japan und die USA, das gleichzeitige
Kappen der letzten Telefonverbindung mit Südkorea, das Versiegeln der
gemeinsamen Grenze, die Drohung, jede Beeinträchtigung des geplanten
Satellitenstarts (= Langstreckenraketentests) Nordkoreas mit Waffengewalt
beantworten zu wollen, zeigt ja, daß sich auch Rußland und China nicht mehr
lange an der Nase herumführen lassen wollen
…
Auch die von den USA geduldete, ja gerade
geförderte Niederbombung des Gaza-Streifens muß als Puzzlestein zum Aufbau
eines kriegsbereiten Szenarios gewertet werden, vergleichbar jenen Lügen von
den Massenvernichtungswaffen des Irak. Auch der Georgien-Krieg vom Sommer 2008 kann
als – allerdings mißlungener – Versuch gewertet werden, die Welt auf eine
größere Auseinandersetzung vorbereiten zu wollen. Mit dem – in dieser Situation
– einzig richtigen Einschreiten Rußlands hatten die Destabilisierer im
Hintergrund offenbar nicht gerechnet gehabt (bemerkenswert auch die kaum
versteckten Hilfen Israels für Georgien)
… Vielleicht ist dieses – vorläufige
– Debakel auch ein Grund, daß mit dem Angriff auf den Iran noch zugewartet
wird. Ein von einem israelischen General
selbst zugegebenes diesbezügliches Vorpreschen Israels 2008 ist ja von der
Bush-Administration damals noch unterbunden worden. Wahrscheinlich war aber
Georgiens Micheil Saakaschwili nichts anderes als ein
Mit dem Sieg über den Iran – wie sollte sich
der auch gegen die USA und das hochgerüstete Israel erfolgreich wehren können?
– befände sich (wie oben schon angeführt) das erdölreichste Gebiet zwischen
Persischen Golf und Kaspischem Meer in der Hand der USA. Alleine mit dem auf
diese Weise erbeuteten Vermögen ließen sich die Staatsschulden der USA mehr als
kompensieren und der Dollar stabilisieren. Käme es
über eine Einigung im Afghanistan-Konflikt auch noch zu einer Kooperation mit
Rußland, könnten die USA und Rußland erfolgreich die EU in die Zange nehmen.
Der von den USA geduldete (oder mitinitiierte?) „Gaskrieg“ Rußland-Ukraine hat
ja Europa gezeigt, woher der Wind weht. Unter diesem Blickwinkel wird auch die
geplante und bisher nur zur Ablenkung bekämpfte Nabuko-Pipeline nach der
Machtübernahme der USA über den Iran den dann
eigentlichen Herrn der Welt dienen. Die werden sich – sehr erfolgreich – der
Militärmaschinerie der USA zu bedienen gewußt haben.
Wenn es gelingt – und alles spricht dafür –
mit Rußland gemeinsam auch gegen Nordkorea und damit gegen China vorgehen zu
können, ist das angepeilte Ziel (fast) schon erreicht. Europa und sein
ungeliebter Euro wären fest im Würgegriff von USA-Rußland, und China wäre das
nächste Ziel: der endlich unterworfene Billigproduzent für die Weltherren.
Ob sich George Orwell nur um 35 Jahre geirrt hat?
Dieser Aufsatz ist auch auf ZeitGeist-Online erschienen: http://www.zeitgeist-online.de/online.html