Die Geschichte des Mythos -
analysiert von einem Sprachmeister

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Der Autor:
Dr. Mag. Paul Sailer-Wlasits
, geboren 1964. Studium der Philosophie, Dr. phil. Universität Wien. Zweitstudium Theater- und Politikwissenschaft, Mag. Politikwiss. Universität Wien.
Forschungsgebiete: Sprachphilosophie, Hermeneutik, Metaphorologie, Ästhetik, Philosophie der Mythologie, vorsokratische Philosophie.
Publikationen: Texte zu zeitgenössischer bildender Kunst und philosophischer Ästhetik. Zuletzt in der EDITION VA bENE erschienen: "1927 – Als die Republik brannte" (2. Aufl., 2002). "Die Rückseite der Sprache. Philosophie der Metapher" (2003).


Reihe: "Eine Analyse"
Paul Sailer-Wlasits
Hermeneutik des Mythos
Philosophie der Mythologie
zwischen Lógos und Léxis
216 Seiten, Format 20,5 x 12,2 cm
broschiert
ISBN 978-3-85167-190-2
€ 19,80
Kurz-Info:
Die herausragende Gemeinsamkeit der unzähligen vollständig oder nur fragmentarisch erhaltenen und überlieferten Mythen ist ihre immense textuelle Haltbarkeit. Alle Versuche, den Mythos gewaltsam zu rationalisieren, mit Hilfe einer allegorisierenden Hermeneutik zu entkleiden, den christlichen Mysterien unterzuordnen, oder poetisch zur Episode längst versunkener Vorstellungswelten zu degradieren, sind gescheitert. Der Autor folgt den verschlungenen geistesgeschichtlichen Wegen, auf denen der Mythos und mit ihm der narrative Grundbestand seines ursprünglichen Sagens die Jahrtausende überbrückt. Der Text des Mythos wird hinsichtlich seiner ursprünglich-transzendentalen Elemente freigelegt, um all jenes dem anschauenden Vorstellen zuführen zu können, was uns als Naturform des Geistes begegnet. Hesiod und Homer, Theagenes von Rhegion und Pherekydes von Syros, sie alle haben auf ihre je eigene Weise die Göttergeschichte in eine sprachliche Form gebracht. Ihr Erzählen verweist auf eine textuelle Spur, die den Mythos wirkungsgeschichtlich zwischen Lógos und Léxis situiert. Das Zu-Gehör-Bringen der glaublichen Narration ist in der Antike verankert, in der Moderne und Gegenwart stützt sich die hermeneutische Herleitung unter anderen auf Schelling, Cassirer, Heidegger und Blumenberg. Zusammen mit den Abnützungen, Verwerfungen und Brüchen des mythologischen Diskurses werden metaphorische und tautegorische Aspekte analysiert. Daher reicht die Lektüre der Theogonie von der polytheistischen Genese des Mythos über die Sprachgeschichte der Gottesnamen bis zur Ästhetik des Mythischen. Friedrich Hölderlins Hymnen und Gedichte, denen ein eigenes Kapitel gewidmet ist, stellen lebendiges Andenken an den Ursprung der Erzählung dar. Im hermeneutischen Vollzug steigen seine Götter zur ästhetischen Wirklichkeit und Wahrheit des Dichters auf.
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