Die Autoren:
Dr. Christoph Matulla (Jahrgang 1970) studierte Mathematik und
theoretische Physik. Nach dem Diplom in theoretischer Physik erhielt er seine
Promotion im Feld der Meteorologie. An der BOKU und dann am GKSS
Forschungszentrum leitete man seine Aufmerksamkeit auf die Modellierung des
Klimas. Dabei befaßte er sich mit der Analyse der Klimavergangenheit, der
Ableitung von regionalen Klimaänderungsszenarien sowie auch mit den möglichen
Auswirkungen auf Ökosysteme. Es folgte ein Fellowship, das ihn nach Toronto an
den Kanadischen Wetterdienst führte. In diese Zeit fällt auch der Beginn seiner
Beschäftigung mit regionalen Klimamodellen. Seit etwa zwei Jahren ist er für die
Klimamodellierung an der ZAMG verantwortlich. Neben rund 15 peer-reviewten
Publikationen hat er beim IPCC Bericht 2007 mitgewirkt und als Editor bei der
Herausgabe eines Buches, welches die Klimaentwicklung in Österreich der letzten
20.000 Jahre beschreibt. Er hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten. Neun
Jahre lang war er als Mathematik Tutor/Lektor an der BOKU tätig und leitet
gegenwärtig die Lehrveranstaltung Klimamodelle an der Uni Wien.
Dipl.-HLFL-Ing. Wolfgang Müller (Jahrgang 1931) war nach Abschluß seiner
Ausbildung – dreijährige Lehre, Ackerbauschule, zweijährige Praxis, Höhere
Bundeslehranstalt für Landwirtschaft, Lehrbefähigungsprüfung – als
Landtechniklehrer tätig. Nach dem Wechsel in die Industrie stieg er vom
Abteilungsleiter zum Geschäftsführer, Vorstandsmitglied und
Vorstandsvorsitzenden auf. Zuletzt leitete er einen Agrarkomplex mit ca. 25.000
ha Eigenfläche und führte direkt einen Teilbetrieb mit 860 ha Ackerland im burgenländischen Seewinkel bzw. 1.000 ha in Ungarn. Dank dieser langjährigen
Praxis im pannonischen Klimaraum entwickelte er sich zum Experten für
teilextensive, ökologische Landbewirtschaftung auf heißtrockenen Standorten,
sowie zum Fachmann für landwirtschaftliche Beregnungstechnik. |
Reihe: "Eine Analyse"
Christoph Matulla/Wolfgang Müller
Humus oder Hunger
Landwirtschaft trotz Klimawandel
144 Seiten, Format 15 x 21 cm
mit 52 Abbildungen, größtenteils in Farbe
Neuleinen mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-85167-232-9
€ 21,90
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Kurz-Info:
Dr. Christoph Matulla erklärt anschaulich und leicht verständlich die
Grundlagen des Klimas und des Klimawandels mit den Schwerpunkten Europa und
Österreich. Bei der Darstellung möglicher künftiger Klimaentwicklungen werden
potentielle Entwicklungspfade der Menschheit und Klimasimulationen, deren
Gültigkeit auf Kontinente beschränkt ist, vorgestellt. Im folgenden werden
Methoden aufgezeigt, wie diese Simulationen auf die lokale Skala (also auch für
Gebiete wie die Alpenregion Österreichs) übersetzbar sind. Einige Ergebnisse,
wie sich der Klimawandel in Österreich entfalten könnte (z. B. Forstwirtschaft,
Phänologie), zusammen mit einer rudimentären Diskussion der Unsicherheiten,
runden den Beitrag ab. Dem Landwirt wird so vor Augen geführt, was im Zuge des
Klimawandels in näherer Zukunft auf ihn zukommen könnte.
Dipl.-HLFL-Ing. Wolfgang Müller zeigt am Beispiel des extrem trockenheißen
Klimas des burgenländischen Seewinkels und der dort von ihm durch 23 Jahre
erfolgreich praktizierten Bewirtschaftungsform und Produktionstechnikverfahren
auf, wie die Landbewirtschaftung bei Fortschreiten des Klimawandels, auch in
anderen Regionen, an die veränderten Klimaverhältnisse angepaßt, bzw. wie
eintretende Klimanachteile, zumindest teilweise, kompensiert werden können. Im
Mittelpunkt steht die Verbesserung des „Pflanzenstandortes Boden“ durch
ökologische Maßnahmen zur Bodengesundung wie Humusaufbau und Aktivierung des
Bodenlebens. Teilextensivierung kombiniert mit konsequenter Sparsamkeit
(neudeutsch: low input) werden als alternativer Ausweg aufgezeigt und mit dem
Modell einer nachhaltigen, bäuerlichen Landwirtschaft in Einklang gebracht.
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