Die Autorin:
Lina Loos
(1882-1950) war die Tochter des Wiener Originals Carl Obertimpfler, Besitzer des Cafés "Casa Piccola" in Mariahilf. 1902 heiratete sie den berühmten Architekten und Lebensreformer Adolf Loos, durch ihn kam sie in den Kreis von Peter Altenberg, Karl Kraus und Egon Friedell. Sie flüchtete aus dieser Ehe nach New York, wo sie 1905 als Schauspielerin debütierte. 1907 trat sie als Diseuse im Wiener Cabaret "Fledermaus" auf und brillierte mit frivolen Chansons nach Altenberg-Texten. Sie war Partnerin Friedells in dessen Goethe-Sketch und wurde nach dem 1. Weltkrieg an das Deutsche Volkstheater in Wien verpflichtet, wo sie eine entscheidende Epoche österreichischer Theatergeschichte mitgestaltet hat. Ab 1904 bis zu ihrem Tode schrieb Lina Loos regelmäßig Beiträge für Wiener und internationale Zeitungen, eine Auswahl daraus wurde 1947 als "Das Buch ohne Titel" veröffentlicht.
[Foto:
Turhan Bey]
Der Herausgeber: Prof. Adolf Opel, Wiener Kulturpublizist, Theater- und Filmautor, Herausgeber der Schriften von Adolf Loos (bisher 5 Bände) und der Loos-Biografien von Elsie Altmann-Loos und Claire Loos. Weitere Publikationen: "Wo mir das Lachen zurückgekommen ist ... Auf Reisen mit Ingeborg Bachmann"; "Wanda und Leopold v. Sacher-Masoch: Szenen einer Ehe. Eine kontroversielle Biografie"; "Anthology of Modern Austrian Literature", International P.E.N. Books; "Wer an der goldenen Brücke das Wort noch weiß ...", Anthologie österreichischer Gegenwartsliteratur in arabischer Übersetzung etc.
Gestalter der Video-Serie "Lebendes Wort - Bleibendes Werk" (Filmdokumentationen mit und über Elsie Altmann-Loos, Elisabeth Bergner, Erika Mitterer, Albert Drach, Viktor E. Frankl, Simon Wiesenthal, Hans Weigel, H. C. Artmann und andere.) Zahlreiche Preise bei internationalen Filmfestivals, Preis des Wiener Kunstfonds 1979, Theodor Körner-Preis
1981, 1987 und 1993.
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Reihe: "Eine Dokumentation"
Adolf Opel (Herausgeber)
Lina Loos
Gesammelte Schriften
262 Seiten, mit Abbildungen,
Format 21 x 13 cm
Efalin, mit farbigem Schutzumschlag
ISBN 3-85167-149-X
€ 24,90 |
Kurz-Info:
"Ein weiblicher Altenberg!" war das begeisterte Resumé der Kritik,
als bald nach Ende des 2. Weltkrieges eine Auswahl der Prosatexte von Lina
Loos unter dem recht ungewöhnlichen Titel "Das Buch ohne Titel" veröffentlicht
wurde; "Chronik einer versunkenen Zeit und ihrer Originale, gewürzt mit
Liebe, Geist und einem Nestroy verwandten Humor", nannte der Dichter und
Dramatiker Franz Theodor Csokor in seiner Rezension dieses Buch, in dem er
sich selbst - treffend karikiert - wiederfinden konnte und das heute nur noch
gelegentlich und als Rarität gehandelt in Antiquariaten zu finden ist.
Der vorliegende Band enthält das Beste aus den bereits erschienenen Büchern
von Lina Loos und Material aus dem bisher unveröffentlichten Nachlaß. Er
stellt Lina Loos nicht nur als charmante Feuilletonistin wienerischer Prägung
vor - sondern auch als kämpferische, kompromißlose, scharf analysierende und
emanzipatorische Frau, die bereits vor Jahrzehnten gültig zu formulieren wußte,
was sich unsere heutigen Frauenbewegungen auf ihr Programm geschrieben haben. |