Der Autor:
Karl Edlinger, Dr. phil. Mag. rer. nat. und Univ.-Lektor, geboren 1951 in
Lilienfeld/NÖ. Studium der Zoologie, Botanik und Erdwissenschaften in Wien;
nach Abschluß seiner Studien der Zoologie, Botanik und Erdwissenschaften 1975
Lehramtsprüfung für Biologie und Erdwissenschaften und ab 1976 Gymnasiallehrer
in Wien. Dissertation über die Sinnesorgane von Meerschnecken und ihre
Stammesgeschichte. Ab 1994 Tätigkeit am Naturhistorischen Museum Wien als
Kurator der Sammlung Mollusca (Weichtiersammlung), dann in der Abteilung Archiv
und Wissenschaftsgeschichte. Beschäftigung mit Fragen der Zoologischen
Systematik, der Evolutionstheorie und Organismuslehre. Ab 1983 aktive Mitarbeit
bei der Arbeitsgruppe Phylogenetik am Frankfurter Senckenberginstitut, dabei
enge Kooperation mit Prof. W. F. Gutmann (+ 1997). Arbeiten über Organismus-
und Evolutionstheorien, stammesgeschichtliche Entwicklung der Tiere,
Funktionsbiologie, die biologischen Grundlagen der „Erkenntnis“ und
Systemtheorie. Von 1993 bis 2001 Lehraufträge am Institut für
Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung der Universität Wien. Außerdem
Veranstaltungen zahlreicher Vortragsreihen am Institut für Wissenschaft und
Kunst in Wien und von wissenschaftlichen Symposien am Naturhistorischen Museum
Wien.
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Reihe: "Forschung"
Karl Edlinger
Darwin – auf den Kopf gestellt
Was bleibt von einer Ikone?
mit einem Gastkommentar von Dr. Walter Weiss und vielen Abbildungen
424 Seiten, Format 15 x 21 cm
Neuleinen mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-85167-230-5
€ 24,90
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Kurz-Info:
Darwin ist wieder in aller Munde. Aber: Was bleibt von seiner Lehre? Die
Entstehung des Evolutionsdenkens, kurz Darwinismus genannt und durch Jubiläen
wie öffentliche Debatten wieder aktuell, war kein spontaner singulärer
Geistesblitz, und Darwin war weder sein erster noch sein einziger Gründervater.
Er stand auf den Schultern anderer und muß sich sogar die Urheberschaft an der
nach ihm benannten Theorie mit einem zweiten (oder ersten?), Alfred Russel
Wallace, teilen. Seit ihrer Veröffentlichung wurden wesentliche Bestandteile
der Darwin’schen Theorie, wie die (von heutigen Apologeten Darwins gerne
verschwiegene) Lehre von der Vererbung erworbener Merkmale widerlegt und durch
neue Ideen ersetzt. Es entwickelten sich neue Spielarten des Darwinismus, aber
auch diese werden in wesentlichen Bestandteilen schon wieder angegriffen, etwa
im Anpassungsdenken. Ein weiteres Defizit: Sie bleiben die Definition der
lebenden Organismen, dessen, was in der Evolution verändert wird, schuldig.
Mit dieser Kritik wird nicht das Evolutionsdenken zurückgewiesen, wohl aber
werden es die mangelhaften Begründungen.
Auf Darwin’schen oder Darwin und seinen Nachfolgern zugeschriebenen Gedanken
bauen auch viele Ideologien, Philosophien und Erkenntnislehren auf, die mit der
Kritik am Altmeister und vielen seiner Epigonen ebenso problematisch werden,
etwa der Sozialdarwinismus oder die Evolutionäre Erkenntnistheorie.
Ebenso obsolet, weil an konstruierten Pappkameraden und nicht an
vorurteilsfreiem Denken orientiert, wird die neuerdings aufkeimende religiöse
Kritik des Evolutionsdenkens.
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