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Der Autor: Hahnrei Wolf Käfer, 1948 in Wien, Dr.phil. Während des Studiums und danach Arbeiten als Hilfsarbeiter bei Bau und Post sowie in der Futtermittelerzeugung, als Meinungsbefrager, Reitlehrer, Hundeabrichter, Hochzeitsfotograf, Regieassistent, Theaterkritiker bei einer Tageszeitung ... Lektor an der Universität Yamagata/Japan. Dann, wieder in Österreich, Vertreter im Textilbereich, Hörspielregien, TV-Arbeiten, Jazzmusiker (mit Adula ibn Quadr, Lyrik und Jazz). Buchpublikationen seit 1976, zuletzt "VorUrTeil" (Krimi) und "ICH GING - das Buch des Wandelns" (Roman), 1999, "Ein Laptop im Gras" (Haiku und Meta-Haiku), 2000, "täuschungen - zyklus nr.19" (Reihe "Lyrik aus Österreich"), 2001. |
Reihe: "Gedichte" Hahnrei Wolf Käfer kultur nach gärtnerinnenart Lyrikzyklus 87 Seiten, Format 19 x 12 cm broschiert ISBN 3-85167-148-1 € 19,80 |
Kurz-Info: wir kinder wurden / kurzgehalten wie / wimbledonrasen / mein vater / investierte alles um / in die obersten schichten / hineinzuwachsen / es nützte nichts / auch er wurde / täglich geschnitten. Mit diesem Gedicht setzt ein fulminanter, oft zum Schmunzeln einladender Streifzug durch Gärten ein, vom Kindergarten bis zum Irrgarten des Lebens, von der immergrünen Gartenlaube bis zum Wegweisrecht, das erlaubt, Obdachlose aus den öffentlichen Anlagen zu vertreiben. Da ist ein wacher Blick für die heutige Welt, die Ironie läßt die Widersprüche weit und tief klaffen, die Abgründe zwischen Schloßpark und Schrebergartenzwerg, zwischen grünem Cottage-Viertel und gutgemeintem Grün der Gemeindebauten werden hier nicht aplaniert. Hahnrei Wolf Käfers Lyrikbände sind stets konzentriert komponierte Zyklen, in denen sich ein biografisch greifbares Ich bewußt der Welt entgegenstellt. Und immer wieder zeigt er, wie die engen Denkmuster die Vielfältigkeit der Wirklichkeit nicht zu erfassen vermögen. Der Vorstellung von der "Steinzeitseele", die im Menschen angeblich vorhanden wäre, wird hier mit einer Darstellung widersprochen, in der alle Landschaft als Kulturlandschaft gesehen werden muß, und in der selbst der Urwald der Gefühle gewiß nur ein Natur- (oder Selbst-) schutzgebiet ist. Im Garten, der "naturbelassen" immer noch gestaltet ist, finden wir letztlich das Bild für die - auch durch das Kulturgut Sprache gegebene Unmöglichkeit, zurück zur Natur zu gelangen. Denn, so auch der letzte Vers, "kultur ist die natur des menschen". |
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