Der Autor:
Franz Josef Weißenböck wurde 1949 in Neunkirchen
(Niederösterreich) geboren. 1968 legte er im Gymnasium der Erzdiözese Wien in
Sachsenbrunn die Reifeprüfung ab. Danach Eintritt ins Wiener Priesterseminar
und Studium der Theologie an der Universität Wien, wo er 1979 mit einer
praktisch-theologischen Arbeit über „Katholische Kirche und Öffentlichkeit“ zum
Doktor der Theologie promoviert wurde. 1999 Abschluß einer Ausbildung zum
systemischen Supervisor und Coach.
Parallel zum Studium zuerst frei-, später hauptberufliche Tätigkeit als
Redakteur der katholischen Presseagentur Kathpress, dazwischen als
Religionslehrer an einer Wiener Volksschule. Mitarbeit bei verschiedenen in-
und ausländischen Print- und elektronischen Medien. Seit 1980 Arbeit in
verschiedenen Ministerien (Gesundheit und Umweltschutz, Finanzen, Soziales),
seit 1999 Chefredakteur des parlamentarischen Pressedienstes.
Buchveröffentlichungen bisher: „Übrigens. Gespräche mit großen Geistern aus
sechs Jahrhunderten. Mit einem Vorwort von Adolf Holl.“ (Innsbruck 2005). „Coaching
für Platon, Caesar, Ovid, Pilatus, Paulus, Konstantin. Mit einem Vorwort von
Franz Fischler.“ (EDITION VA bENE 2008).
Weißenböck ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Er lebt in
Wien und Niederösterreich und ist ehrenamtlich vielfältig in seiner Pfarre
engagiert.
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Reihe: "Eine Provokation"
Franz-Josef Weißenböck
Handbuch der Kirchenspaltung
Mit einem Vorwort von Weihbischof Helmut Krätzl und einem Gastkommentar von Dr. Walter Weiss
broschiert, 19,5 x 12 cm
218 Seiten
ISBN 978-3-85167-231-2
€ 21,90
Aus dem Vorwort von Helmut Krätzl, em.
Weihbischof von Wien
Wie ein roter Faden zieht sich durch das Buch die Klage, die Kirche steuere
einen Kurs zurück. Gerade im ersten der drei Teile bringt der Autor so viele
Beispiele, daß man ihm (leider) kaum widersprechen kann.
Was sieht der Autor als für die Zukunft notwendig an? Lebendige Gemeinden,
erfüllt vom Geiste Jesu. Menschen, die Leitungsverantwortung übernehmen und
die Entfaltung von Charismen fördern. „Menschen, die frei sind von Angst und
kleinlicher Bedenklichkeit, die zu unterscheiden vermögen zwischen
Wesentlichem für alle, Brauchbarem für viele und vielem Verzichtbaren.
Menschen, die wie Paulus die Enge der Konfessionen aufzusprengen bereit
sind, indem sie ernst machen mit dem einzigen, was uns Christen
unterscheidet und auszeichnet: in Tat und Wort das Bekenntnis zu Jesus als
dem Christus und Herrn.“
Ich wünsche mir, daß viele dieses Buch lesen, Suchende und Gläubige jeden
Standes, bis hinauf zu hohen Amtsträgern in der Kirche. Sie sollen es lesen
mit Neugier, aus Liebe zur Kirche und mit innerer Gelassenheit und sich
fragen, was nun zu tun wäre.
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Kurz-Info:
Handbuch für Kirchenspalter? Ein Handbuch beschreibt bestimmte Methoden,
Verhaltensregeln und Vorgangsweisen, die der Erreichung eines bestimmten Zieles
dienlich sind. Ein „Handbuch für Kirchenspalter“ hätte demnach Methoden,
Verhaltensregeln und Vorgangsweisen darzustellen, die dem Ziel der
Kirchenspaltung förderlich sind. Genau das ist der Inhalt dieses Buchs. Dabei
ist allerdings eine Klarstellung nötig: Es wird niemandem unterstellt, die
Kirche spalten zu wollen. Im Gegenteil: Viele der kritisierten Maßnahmen wurden
mit dem Ziel gesetzt, die Kirche zu einen. Und doch entfalten viele „Worte und
Werke“ maßgeblicher kirchlicher Männer (die Frauen spielen ja so gut wie keine
Rolle) eine spaltende Wirkung. Nicht im Sinn einer Abspaltung von der Kirche
und Bildung einer Gegen- oder Parallelkirche, aber im Sinn eines tiefer
werdenden Grabens zwischen dem Papst, den (meisten) Bischöfen und (einigen)
Pfarrern auf der einen und dem Kirchenvolk, vielen Pfarrern und einigen
Bischöfen auf der anderen Seite.
Dies ist nicht zuletzt eine Folge der unleugbaren Tatsache, daß sich
maßgebliche Führungspersonen der Kirche, begonnen bei Papst Benedikt XVI.,
immer weiter vom Zweiten Vatikanischen Konzil entfernen. Daß viele Gläubige und
Gemeindepfarrer, aber auch eine wachsende Zahl von Bischöfen diesen Weg als
Irrweg erachten und nicht mitzugehen bereit sind, haben die internationalen
Reaktionen auf die Aufhebung der Kommunikation der vier Pius-Bischöfe und, in
Österreich, die massive Kritik an der Ernennung Gerhard Maria Wagners zum
Weihbischof von Linz gezeigt. Wohin die Kirche geht, ist nicht nur für deren
Mitglieder und Funktionäre wichtig – es betrifft die Gesellschaft insgesamt.
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